Betrug bei Schnelltests

Verdacht auf Betrug: Razzia gegen Betreiber von mehreren Corona-Testzentren in NRW

Neun Beschuldigte stehen unter Verdacht, nicht durchgeführte Corona-Tests abgerechnet zu haben.

Neun Beschuldigte stehen unter Verdacht, nicht durchgeführte Corona-Tests abgerechnet zu haben.

Wuppertal. Betreiber von 14 Corona-Testzentren in Nordrhein-Westfalen stehen unter Betrugsverdacht. Sie sollen in großem Stil nicht durchgeführte Schnelltests abgerechnet haben. Mit einer Razzia in mehreren Städten ging die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Donnerstag dem Verdacht nach. Ermittelt werde gegen neun Beschuldigte im Alter von 22 bis 57 Jahren, teilte die Behörde mit.

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Die Verdächtigen sollen als Verantwortliche von drei Unternehmen mit Sitzen in Wuppertal und Remscheid insgesamt 14 Testzentren in Remscheid, Essen, Oberhausen, Velbert und Herne betrieben und gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung nicht durchgeführte Tests abgerechnet haben.

Die Ermittlungen begannen, als mehrere Bürger meldeten, Testergebnisse erhalten zu haben, obwohl sie sich gar keinen Corona-Schnelltests unterzogen hatten.

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„Schwerwiegende Straftat“

„Das Ausnutzen der Pandemiesituation und das Abrechnen nicht durchgeführter Corona-Tests, um sich zu bereichern, ist für mich an Verwerflichkeit nicht zu überbieten“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU). „Das sind schwerwiegende Straftaten.“ Der Betrug an Bürgern und Staat sei inakzeptabel. Dankbar sei man den Bürgern, die die Ermittlungen mit ihren Hinweisen ins Rollen gebracht haben.

Neben Geschäftsadressen wurden auch die Wohnungen der Beschuldigten in Wuppertal, Remscheid, Mülheim/Ruhr, Langen und Essen durchsucht, berichtete die Staatsanwaltschaft.

Zudem tauchten Ermittler bei zwei weiteren Unternehmen mit Sitz in Köln und im bayerischen Königsbrunn auf, die von den Beschuldigten als Dienstleister genutzt worden sein sollen. Gegen die Verantwortlichen dieser beiden Unternehmen bestehe aber kein Tatverdacht, betonte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Insgesamt seien 90 Beamte im Einsatz gewesen. Für den Fall einer Verurteilung wegen gewerbsmäßigen Abrechnungsbetrugs müssten die Beschuldigten mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen.

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Verdachtsfälle häufen sich

Immer wieder geraten Testzentren in den Verdacht, zu betrügen. Erst am Mittwoch hatte die Süddeutsche Zeitung (SZ) einen Bericht zu einer auffällig niedrigen Positivrate bei einigen Corona-Testzentren in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.

Demnach hätten einige Teststellen trotz tausender Proben nicht einen einzigen positiven Fall gemeldet. Der SZ war vor allem ein Testzentrum in Köln aufgefallen, dass den Recherchen der Zeitung nach unter 30.000 Proben keinen positiven Fall verzeichnet habe. Auf Nachfrage der SZ hin habe der Geschäftsführer eingeräumt, dass die Zahl nicht korrekt gewesen sei.

RND/dpa

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