Aufsehenerregende Aktion in Abu Dhabi

Video zeigt Gefangenenaustausch von Griner und But am Flughafen

Auf diesem Bild aus einem Video des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes sitzt Brittney Griner im Flugzeug, das sie nach Abu Dhabi fliegt.

Auf diesem Bild aus einem Video des russischen Föderalen Sicherheitsdienstes sitzt Brittney Griner im Flugzeug, das sie nach Abu Dhabi fliegt.

Hannover/Abu Dhabi. Nach dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und den USA kursiert ein Video von der aufsehenerregenden Aktion auf Twitter. Es zeigt, wie der Austausch zwischen der US-Basketballerin Brittney Griner und dem in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor But vonstatten geht.

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In dem Video ist zu sehen, wie Griner und But offenbar auf einem Rollfeld in Begleitung mehrerer Männer aufeinander zugehen und dann die Seiten wechseln. Im Hintergrund steht ein kleineres Flugzeug. Die Bilder zeigen außerdem, dass Griner, bekleidet mit einer roten Jacke, nun scheinbar kurze Haare trägt. Die Basketballerin hatte bisher lange Dreadlocks.

Nach Angaben der Regierungen beider Länder fand der Austausch auf dem Flughafen in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Am Freitagmorgen berichtete dann der Nachrichtensender CNN, dass Griner auf dem Luftwaffenstützpunkt San Antonio in Texas gelandet sei.

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Zuvor war But in Moskau empfangen worden. Das russische Fernsehen zeigte, wie But auf einer schneebedeckten Rollbahn aus einer Maschine stieg. Seine Ehefrau und seine Mutter umarmten ihn und überreichten ihm Blumen.

Trotz der starken Spannungen im Zuge des Ukraine-Krieges hatten sich Washington und Moskau auf den aufsehenerregenden Gefangenenaustausch geeinigt. In einem von den USA heftig kritisierten Verfahren hatte ein russisches Gericht Griner im August wegen Drogenbesitzes zu neun Jahren Lagerhaft verurteilt. Zuletzt war sie in ein Frauenstraflager in der russischen Teilrepublik Mordwinien in der Großregion Wolga verlegt worden. Dabei bestand von Anfang an die Hoffnung, dass die 32-Jährige bei einem Austausch von Gefangenen freikommen könnte. Russland und die USA hatten bereits im April Gefangene ausgetauscht, obwohl sich das Verhältnis der Länder wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine noch einmal verschärft hatte.

„Gerade habe ich mit Brittney Griner gesprochen“, hatte US-Präsident Joe Biden am Donnerstagmorgen (Ortszeit) verkündet. „Sie ist sicher. Sie sitzt in einem Flugzeug. Sie ist auf dem Weg nach Hause.“ Es bleibe jedoch die Tatsache, dass Griner Monate ihres Lebens verloren habe und auch traumatisiert worden sei: „Sie verdient Raum, Privatsphäre und Zeit mit ihren Lieben, um sich von ihrer Zeit, in der sie zu Unrecht inhaftiert war, zu erholen und zu heilen.“ Biden dankte zudem den Vereinigten Arabischen Emiraten für ihre Hilfe. Griners Ehefrau Cherelle Griner dankte Biden und der gesamten Regierung für ihre Bemühungen.

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Meistgesuchtester Waffenhändler der Welt

Russland wiederum erhielt im Gegenzug den früheren Sowjetoffizier But. Er soll verbrecherische Regime und Rebellen in zahlreichen Ländern illegal mit Waffen ausgerüstet haben. Der als „Händler des Todes“ berüchtigte Russe war in den USA 2012 zu 25 Jahren Haft verurteilt worden – der wichtigste Vorwurf war, dass er Rebellen Boden-Luft-Raketen verkaufen wollte, mit denen amerikanische Flugzeuge abgeschossen werden können. Er galt zuvor als einer der meistgesuchten Waffenhändler der Welt.

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US-Basketballerin Brittney Griner nach Festnahme in Russland wieder frei
WNBA-Star und zweifache olympische Goldmedaillengewinnerin: Brittney Griner (Archivbild).

Die seit Februar in Russland inhaftierte US-Basketballerin Brittney Griner ist im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigekommen und auf dem Weg in die Heimat.

Athletin Griner war am Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden. Laut russischer Justiz hatte sie bei einer Gepäckkontrolle sogenannte Vapekartuschen und Haschischöl bei sich. Es soll sich um 0,5 Gramm gehandelt haben. Dies wurde als illegaler Drogenbesitz und versuchter Schmuggel gewertet. Das Gericht sah keine mildernden Umstände. Griner hatte sich schuldig bekannt. Washington hatte Moskau von Anfang an ein politisch motiviertes Verfahren vorgeworfen – vor allem wegen des hohen Strafmaßes.

Der „New York Times“ zufolge war Griner in Gefangenschaft zunehmend besorgt darüber gewesen, womöglich nicht freigelassen zu werden. Demnach habe sie nur einmal am Tag eine Stunde in einem kleinen Hof verbringen dürfen und sei ansonsten mit zwei anderen Insassen in einer kleinen Zelle eingesperrt gewesen. Dort habe die 2,06 Meter große Frau auf einem für sie verlängerten Bett geschlafen.

RND/tdi/dpa/AP

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