Weitere Corona-Fälle: China verhängt kurz vor den Olympischen Spielen drastische Maßnahmen
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Ein Arbeiter in einem Schutzanzug nimmt einen Abstrich für einen Corona-Test in einem kommunalen Testzentrum in der chinesischen Stadt Tianjin.
© Quelle: Uncredited/CHINATOPIX/AP/dpa
China hat am Freitag seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in Peking und im ganzen Land weiter verschärft. Zuvor gab es im Vorfeld der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in etwas mehr als zwei Wochen weiterhin vereinzelte Ausbrüche.
Kinder an internationalen Schulen müssen ab der kommenden Woche auf das Virus getestet werden, außerdem werden Flugpassagiere, die über ein Drittland einreisen wollen, nicht mehr ins Land gelassen. Die Einwohner werden aufgefordert, nur dann zu reisen, wenn es unbedingt notwendig ist, ohne Garantie, dass sie zurückkehren dürfen, wenn sie eine Stadt oder Region besucht haben, in der ein Ausbruch aufgetreten ist. Flüge und Busverbindungen zwischen Peking und mehreren Städten wurden eingestellt. Die Maßnahmen spiegeln offenbar die Nervosität über einen möglichen Anstieg der Fälle im Vorfeld der Spiele in Peking wider.
Bereits 20 Millionen Menschen im Lockdown
Die Stadt Tianjin, ein etwa eine Stunde von der Hauptstadt entferntes Hafen- und Produktionszentrum mit 14 Millionen Einwohnern, hat eine dritte Runde von Massentests angeordnet, die am Samstagmorgen beginnen und innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen sein sollen. Tianjin ist eine von einem halben Dutzend Städten, in denen die Regierung Abriegelungen und andere Beschränkungen verhängt hat, um jeden Virusfall aufzuspüren. In den vergangenen Tagen wurden dort 126 Fälle entdeckt, die offenbar auf die hochansteckende Omikron-Variante zurückgingen. Die Behörden haben alle Reiseverbindungen zwischen Tianjin und Peking unterbrochen.
Mehr als 20 Millionen Menschen befinden sich insgesamt in einem Lockdown, viele von ihnen müssen in ihren Häusern bleiben. Fabriken wurden geschlossen, was die Versorgung mit Computerchips und anderen Produkten beeinträchtigt. Der Automobilhersteller Volkswagen AG teilte mit, dass er am Montag zwei Fabriken in Tianjin geschlossen habe. Weiterhin hat China Dutzende von Überseeflügen aus Europa, Kanada, den USA, Indonesien und anderen Ländern verboten, nachdem Passagiere bei der Ankunft positiv auf das Coronavirus getestet wurden.
China hat weitreichende Reisebeschränkungen seit dem Ausbruch der Pandemie wiederholt verhängt und zusammen mit Massentests und digitaler Überwachung verhindert, dass sich Corona flächendeckend verbreitet. Die Impfquote des Landes liegt inzwischen bei über 85 Prozent.
RND/AP