Verstorbener DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz im Bundestag gewürdigt
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Trauer um Werner Schulz: Der prominente DDR-Bürgerrechtler starb plötzlich im Alter von 72 Jahren in Berlin.
© Quelle: dpa/Hendrik Schmidt
Berlin. Der Bundestag hat am Donnerstag mit einer Schweigeminute des verstorbenen DDR-Bürgerrechtlers Werner Schulz gedacht. Die Abgeordneten erhoben sich zu Beginn ihrer Sitzung in Erinnerung an den am Vortag gestorbenen langjährigen Grünen-Abgeordneten. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) sagte: „Wir sind tief bestürzt über diesen großen Verlust.“
Schulz hatte am Mittwoch am Rande einer Veranstaltung im Berliner Schloss Bellevue einen Zusammenbruch erlitten und konnte nicht reanimiert werden. Der 1950 im sächsischen Zwickau geborene DDR-Bürgerrechtler wurde 72 Jahre alt.
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Bundestagspräsidentin Bärbel Bas.
© Quelle: IMAGO/Future Image
Bärbel Bas: „Mit scharfer Zunge und klarem Blick“
Bas würdigte in ihrer kurzen Ansprache Schulz als einen Politiker, der für seine Überzeugungen eingestanden habe: „Aufrichtig und mutig. Oft unbequem und gegen den Strom. Mit scharfer Zunge und klarem Blick. Und immer der freiheitlichen Demokratie verpflichtet.“ Früher als viele andere habe er etwa die Gefährlichkeit und Skrupellosigkeit des russischen Präsidenten Wladimir Putin erkannt und bei dessen Rede 2001 im Bundestag das Plenum vorzeitig verlassen.
„Seine Haltung und seine Unabhängigkeit machten ihn über Parteigrenzen hinweg zu einem hochgeschätzten Politiker und Menschen“, sagte die Bundestagspräsidentin. Bas fügte hinzu: „Dieser mutige und aufrichtige Kämpfer für die freiheitliche Demokratie wird unserem Land fehlen.“
Schulz saß als Mitglied von Bündnis90/Die Grünen von 1990 bis 2005 im Bundestag. Von 2009 bis 2014 war er zudem Mitglied des Europäischen Parlaments. Für seine Verdienste war er mehrfach geehrt worden. Zuletzt hatte er im Juni 2022 den Deutschen Nationalpreis erhalten.
RND/epd