WHO ist Favorit für Friedensnobelpreis: Wer sonst noch Chancen hat

Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf.

Das Logo der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im europäischen Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf.

Die Weltgesundheitsorganisation gilt bei Buchmachern als der Favorit für den Friedensnobelpreis 2021. Es ist damit aber nicht gleich wahrscheinlich, dass sie gewinnt. Einen Preisträger zu bestimmen, sei „der schwierigste Job der Welt“, witzelte Rupert Adams vom Buchmacher William Hill in Großbritannien. Nur einmal in diesem Jahrhundert ist es dem Unternehmen gelungen, den richtigen Namen als Gewinner vorauszusagen. Es war Malala Yousafzai 2014.

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Das norwegische Nobelpreis-Komitee gibt im Vorfeld der Bekanntgabe des Preisträgers oder der Preisträger keine Hinweise. Dennoch wird gerne über den möglichen Gewinner gerätselt. Der Direktor des Friedensforschungsinstituts in Oslo, Henrik Urdal, wählt für den diesjährigen Friedensnobelpreis Reporter ohne Grenzen. Damit würde eine Organisation geehrt, „die sich auf die Bedeutung unabhängiger Berichterstattung und Pressefreiheit angesichts der schweren Risiken konzentriert“, sagt Urdal.

Wer noch Chancen auf den Friedensnobelpreis hat

Wegen des Zeitplans des Nominierungsprozesses, bei dem bis Ende Februar Nominierungen eingereicht werden können, haben auch Kandidaten Chancen auf den Preis, die bei der Bekanntgabe dann nicht mehr unbedingt in den Schlagzeilen sind. Vielleicht suchen die fünf Nobelpreiskomiteemitglieder Black Lives Matter für den Friedensnobelpreis aus. Die Proteste von Black Lives Matter nach der Tötung des Schwarzen George Floyd im Polizeigewahrsam 2020 verdrängten die Coronavirus-Pandemie von den Titelseiten der Medien. Der norwegische Abgeordnete Petter Eide hat mitgeteilt, dass er die Gruppe nominiert habe.

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Die belarussische Ex-Präsidentschaftskandidatin Swetlana Tichanowskaja sorgte 2020 auch für Schlagzeilen. Sie führte damals friedliche Proteste an. Der Präsident Alexander Lukaschenko gewann die Präsidentschaftswahl, die als manipuliert betrachtet wurde. Was eine Einzelperson angeht, ist Tichanowskaja die Favoritin bei den Buchmachern.

Auch der inhaftierte russische Oppositionelle Alexej Nawalny könnte den Friedensnobelpreis bekommen. Urdal glaubt nicht, dass eine Person ausgewählt wird, die nach einem Krieg am Friedensverhandlungstisch gesessen hat. „Der Hauptgrund, warum wir derartige konventionelle Kandidaten nicht haben, ist, dass es keine Friedensprozesse gibt, die ausreichend gereift sind“, sagte Urdal. Er verwies auf den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed, der 2019 den Friedensnobelpreis erhielt. Abiys Ruf ist durch den 2020 angefangenen Krieg in der äthiopischen Region Tigray geschädigt worden, der zu einer Hungerkrise geführt hat.

Friedensnobelpreis meist eine späte Auszeichnung

Viele Preisträger werden erst ein Jahr nachdem sie den größten Favoritenstatus haben, mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Malala war 2013 eine Favoritin. Sie erhielt den Preis aber erst 2014. Der kongolesische Arzt Denis Mukwege war mehrere Jahre im Rennen, bevor er 2018 den Nobelpreis erhielt.

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Möglicherweise hat Greta Thunberg in diesem Jahr bessere Chancen auf den Friedensnobelpreis. Die schwedische Klimaaktivistin galt als wahrscheinliche Gewinnerin 2020, nachdem sie im Jahr davor die Medien stark beschäftigt hatte. Die Mitteilung zum diesjährigen Friedensnobelpreis wird am 8. Oktober gemacht.

RND/AP

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