„Wir haben ein Problem“: Gewerkschaft warnt vor Folgen bei Verzicht auf russisches Gas

Ein Schild mit der Aufschrift "Nord Stream 2 Committed Reliable Safe" im Gewerbegebiet Lubmin

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Düsseldorf. Deutschland ist nach Worten von Gewerkschaftschef Michael Vassiliadis „bis zu einem gewissen Grad von russischem Gas abhängig“. Derzeit könne die Bundesrepublik mit „sehr viel Mühe und sehr viel Geld“ den Gasbedarf sicher noch aus anderen Quellen decken, sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Dienstag nach einem Treffen mit der SPD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen.

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Vassiliadis zeigte Verständnis dafür, dass im aufgeheizten Konflikt um den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine die Inbetriebnahme der Erdgaspipeline Nord Stream 2 als Sanktionsmöglichkeit zur Debatte steht. Mit Blick auf die Energieversorgung Deutschlands sagte er aber: „Wenn wir auf russisches Gas und Nord Stream 2 verzichten, ist nicht sofort das Licht aus, aber es wird teuer, es verschärft die unbeantworteten Gasversorgungsfragen für die Zukunft, und wir haben ein Problem.“

Kutschaty: „Geht um mehr als nur um Energieversorgung“

Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende und SPD-Landeschef Thomas Kutschaty sagte, Russland müsse deutlich zu verstehen bekommen, dass jede Intervention oder Annexion von Teilen der Ukraine auch „eine klare deutsche und europäische Reaktion“ auslösen werde. „Die kann im Energiebereich liegen oder auch nicht“, sagte Kutschaty.

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Täglich neue Drohungen und Diskussionen, ob Deutschland Gas aus Russland noch kaufe oder nicht oder ob eine Pipeline in Betrieb gehe oder nicht, bringe die schwierige friedenspolitische Debatte aber nicht weiter. Vielmehr müsse eine „dauerhafte Friedensordnung mit Russland gemeinsam“ erarbeitet werden. „Es g. Es geht um eine kriegerische Auseinandersetzung, die kurz bevorsteht, zwei Flugstunden von hier entfernt“, sagte Kutschaty.

Nord Stream 2 als Druckmittel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt in der „Süddeutschen Zeitung“ bekräftigt, „dass es hohe Kosten haben würde für Russland, wenn es eine militärische Aggression gegen die Ukraine gibt“. Die Bundesregierung hatte klar gemacht, dass bei einem russischen Einmarsch in die Ukraine alle Optionen auf dem Tisch liegen - auch Konsequenzen für die Gaspipeline Nord Stream 2.

Die Pipeline verbindet Russland und Deutschland auf direktem Weg durch die Ostsee, ist aber noch nicht in Betrieb. Altkanzler Gerhard Schröder ist bei Nord Stream 2 Präsident des Verwaltungsrats.

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RND/dpa

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