Deutschlands Zögern bei Waffenlieferungen

„Zeit mit Diskussion vergeudet“: Ukrainischer Außenminister macht Deutschland schwere Vorwürfe

Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, hat die deutsche Diskussion über die Art der Waffen für die Ukraine kritisiert.

Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine, hat die deutsche Diskussion über die Art der Waffen für die Ukraine kritisiert.

Washington. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Deutschland Versäumnisse bei der Unterstützung seines Landes vorgeworfen. Einige Länder in Europa, wie etwa Deutschland, dächten mit Blick auf militärische Ausrüstung für die Ukraine immer noch in Kategorien von defensiven und offensiven Waffen, sagte Kuleba am Sonntag dem US-Fernsehsender NBC. Hieran müsse man noch arbeiten.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

„Hätten wir nicht so viel Zeit mit der Diskussion über die Frage von defensiv versus offensiv vergeudet und darüber, was die Ukraine braucht und was nicht, dann wären wir jetzt in einer anderen Position – in einer viel stärkeren Position.“

Kuleba beklagte außerdem einmal mehr, es sei ein strategischer Fehler von Deutschland und Frankreich gewesen, sich 2008 gegen einen Nato-Beitritt seines Landes zu stellen. Für diesen Fehler bezahle die Ukraine nun. „Wären wir ein Nato-Mitglied, dann gäbe es diesen Krieg nicht“, sagte er. Ähnliche Vorhaltungen hatte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an beide Länder gerichtet.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der ukrainische Chefdiplomat betonte, die Botschaft an die Nato und den Westen sei: „Sie versorgen uns mit allem, was wir brauchen. Und wir kämpfen, damit Sie nicht in den Kampf einsteigen müssen, wenn Putin beschließt, Artikel 5 des Nordatlantikvertrags zu testen und eines der Nato-Länder anzugreifen.“ Dieser Passus verpflichtet alle Nato-Mitglieder zum Beistand für ein angegriffenes Partnerland. Da die Ukraine selbst kein Mitglied der Nato ist, kann sie nicht nach diesem Artikel Beistand beantragen.

Kuleba betonte: „Wir wissen, wie man kämpft.“ Sein Land brauche für den Kampf gegen die Truppen von Russlands Präsident Wladimir Putin aber die modernsten Waffen aller Art. Bei der Lieferung von Waffen sei dabei entscheidend. „Jeder Tag zählt“, mahnte Kuleba.

+++ Alle Entwicklungen im Liveblog +++

Mit Blick auf den Rückzug russischer Truppen aus der Umgebung der ukrainischen Hauptstadt Kiew und mit Blick auf die erwartete russische Großoffensive im Osten des Landes sagte er: „Die Ukraine hat die Schlacht um Kiew gewonnen. Jetzt steht eine weitere Schlacht bevor: die Schlacht um den Donbass.“

RND/dpa

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken