Gewalt im Iran eskaliert weiter

Zwei Menschen bei Protesten im Iran getötet

Eine weltweite Protestwelle: Demonstrierende in Washington.

Eine weltweite Protestwelle: Demonstrierende in Washington.

Bei neuerlichen Protesten gegen die iranische Regierung sind in der Nähe der Hauptstadt Teheran nach Medienberichten mindestens zwei Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete unter Berufung auf die Rettungsdienste, bei den Unruhen in Karadsch seien am Donnerstag weitere Menschen verletzt worden. Aus dem Bericht ging nicht hervor, ob es sich bei den Todesopfern um Demonstrierende oder Sicherheitskräfte handelte. Auch Einzelheiten zu den Vorfällen in Karadsch wurden nicht genannt.

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Videos in den sozialen Medien zeigten Tausende Demonstranten und Demonstrantinnen in Karadsch sowie Zusammenstöße mit der Polizei. In einer der Aufnahmen fliegt ein Hubschrauber über die Demonstrierenden und wirft Blendgranaten ab, um sie zu vertreiben. Danach landet er mitten auf einer Schnellstraße. Regierungsanhänger und Regierungsanhängerinnen erklärten in den sozialen Medien, der Hubschrauber sei geschickt worden, um verletzten Polizisten zu helfen.

Videos und Fotos zeigen das Grauen

Irna veröffentlichte Videos und Fotos von einem Pick-up der Polizei, der auf einer Autobahn gegen eine Betonbarriere geprallt war. Die Ursache des Unfalls war nicht bekannt. Auf Videos waren Demonstranten und Demonstrantinnen zu sehen, die den Wagen mit Steinen bewarfen. Ein Mann schoss in das Fahrzeug, in dem mindestens drei Verletzte saßen. Auf Fotos waren zwei anscheinend leblose Körper zu sehen.

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Die halbstaatliche Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, drei Polizisten seien bei Zusammenstößen mit Demonstrierenden schwer verletzt worden. Es war nicht klar, ob es sich dabei um dieselben Unruhen handelte. Die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars meldete, ein Mitglied der paramilitärischen Basidsch-Truppen sei in Karadsch erstochen worden.

Ein Geistlicher von maskierten Männern erschossen

Die Demonstranten und Demonstrantinnen hatten sich in Karadsch vor den Toren Teherans versammelt, um an den Tod der 22-jährigen Hadis Nadschafi vor 40 Tagen zu erinnern. Sie ist eine von mehreren jungen Frauen, die während der Proteste getötet wurden. Der 40. Tag nach dem Tod eines Menschen hat im schiitischen Islam große Symbolkraft und wird mit öffentlicher Trauer begangen.

In der Stadt Sahedan im Südosten des Irans wurde der Nachrichtenagentur Irna zufolge ein Geistlicher von maskierten Männern erschossen. Ein Motiv oder Einzelheiten zur Tat wurden nicht genannt. In Sahedan kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu tödlichen Auseinandersetzungen.

Die Proteste begannen vor sechs Wochen und entzündeten sich am Tod der 22-jährigen Mahsa Amini nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei. Ihr wurde vorgeworfen, ihr Kopftuch nicht vorschriftsmäßig getragen zu haben. Seitdem erfassten die Demonstrationen das ganze Land und richteten sich nicht nur gegen die Unterdrückung der Frauen, sondern gegen die gesamte geistliche Führung des Landes. Sicherheitskräfte setzen immer wieder scharfe Munition und Tränengas gegen die Teilnehmenden der Protestaktionen ein.

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RND/AP

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