Bushidos Ehefrau sagt im Prozess gegen Clanchef aus: „Ich hatte Angst“
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Anna-Maria Ferchichi mit ihrem Ehemann, dem Rapper Bushido. (Archivfoto)
© Quelle: picture alliance / dpa
Berlin. Rund einen Monat nach der Geburt ihrer Drillinge hat die Ehefrau von Rapper Bushido ihre Aussage im Prozess gegen einen Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder fortgesetzt. Anna-Maria Ferchichi sagte am Montag vor dem Berliner Landgericht, sie sei zunächst ohne Wissen ihres Mannes zur Polizei gegangen. „Ich hatte Angst, ich wusste, wir schaffen das nicht alleine“, erklärte die 40-Jährige in dem Verfahren um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil des Rappers. Ihr Mann habe damals nicht gewollt, dass Polizei eingeschaltet wird.
Abou-Chaker-Prozess: Angeklagte schweigen weiter
Die Staatsanwaltschaft legte dem Hauptangeklagten Arafat Abou-Chaker Freiheitsberaubung, versuchte schwere räuberische Erpressung, Nötigung, gefährliche Körperverletzung und Beleidigung zur Last. Die Brüder des 45-Jährigen sollen Mittäter gewesen sein. Die vier Männer haben in dem seit August 2020 laufenden Prozess bislang zu den Vorwürfen geschwiegen.
Zu den mutmaßlichen Taten soll es gekommen sein, nachdem Bushido die Beziehungen zu seinem langjährigen Geschäftspartner aufgelöst habe. Arafat A.-Ch. habe dies nicht akzeptieren wollen. Der Rapper sei laut Anklage bedroht, beschimpft, im Januar 2018 in einem Büro eingesperrt und mit Wasserflasche und Stuhl attackiert worden. Der 42-jährige Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, hatte im Prozess seine Beziehung zu Arafat Abou-Chaker mit einer Zwangsheirat verglichen.
„Er hat es nicht geschafft, ihm die Stirn zu bieten“
Anna-Maria Ferchichi sagte weiter, Ende Januar 2018 habe es ein erstes Kontaktgespräch mit der Polizei gegeben. Ihren Mann habe sie als schwach in der Beziehung zu Arafat Abou-Chaker erlebt – „er hat es nicht geschafft, ihm die Stirn zu bieten“. Im September 2018 hätten sie und ihr Mann dann von einem Freund erfahren, ihm sei geraten worden, sich von ihnen fernzuhalten – „weil etwas Großes passieren würde“, so die Zeugin. Sie habe große Angst bekommen. Erneut sei sie zur Polizei gegangen. Als der damalige Freund davon erfahren habe, „hat er Panik bekommen und versucht, alles zu relativieren“.
Die 40-Jährige hatte bereits im Juni im Prozess ausgesagt. Ihre Befragung musste dann wegen ihrer Drillingsschwangerschaft unterbrochen werden. Die Vernehmung der nun achtfachen Mutter wird am 15. Dezember fortgesetzt.
RND/dpa