Besuch eines Ökohofs in Brandenburg

Der König packt mit an: Charles soll im Ökodorf bei Käseproduktion helfen

Ökolandbau auf 2500 Hektar Fläche: Das Ökodorf Brodowin liegt in Brandenburg, rund 80 Kilometer von Berlin entfernt.

Ökolandbau auf 2500 Hektar Fläche: Das Ökodorf Brodowin liegt in Brandenburg, rund 80 Kilometer von Berlin entfernt.

Chorin. Schienen manche der bisherigen Stationen auf Charles‘ erster Auslandsreise als König eher dem Pflichtteil anzugehören, lässt sich der an diesem Donnerstagnachmittag anstehende Besuch im Ökodorf Brodowin ohne Zweifel als die Kür bezeichnen. Von manchen sogar als „Klimakönig“ betitelt, liegt dem 74-jährigen Monarchen viel an seiner Umwelt und an biologischer Landwirtschaft wie hier in Brandenburg, wo auf 2500 Hektar Fläche 160 Kühe, 300 Ziegen und 1800 Hennen leben und außerdem 20 Gemüsesorten sowie Futter für die Tiere angebaut werden.

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Charles soll Käse herstellen

Geplant ist, dass Charles dann auch mit anpackt – und zwar bei der Käseproduktion, wie Franziska Rutscher, Sprecherin des Ökodorfes Brodowin, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) verrät. „Wir wollen den von Charles mitproduzierten Käse auch verkaufen“, berichtet sie. Doch ein bisschen müssten sich Interessierte nach dem Besuch noch gedulden – der Käse, rund 150 Laibe mit Kronenemblem sollen es werden, müsse erstmal rund acht Wochen reifen.

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Das Warten könnte sich aber lohnen, es solle eine einmalige Charge werden: Für den royalen Touch sollen der König und die Mitarbeitenden des Hofes dem üblichen Brodowiner Bauernkäse nämlich noch eine Extrazutat hinzufügen, Möhrensaft. Das berichtet Rutscher dem RND. „Das gibt ihm etwas Süße und eine orangene Farbe – wie beim britischen Cheddar“, erklärt Katja von Maltzan, die den Hof gemeinsam mit ihrem Mann führt, der Deutschen Presse-Agentur. Sie nennt Charles den „Biopionier schlechthin“ und freue sich bereits darauf, ihm die Hand zu schütteln.

Doch wie kommen der Käse, Gemüsekisten und andere Bioprodukte dann eigentlich vom Land in die Großstadt? Also in diesem Fall die rund 80 Kilometer vom brandenburgischen Landkreis Barnim nach Berlin, wo bereits am Mittwochabend beim Staatsbankett im Schloss Bellevue Gemüse aus Brodowin auf dem Teller von Charles landete. Auch das wollen die Mitarbeitenden dem neuen britischen König laut der Sprecherin zeigen – nämlich unter anderem mit elektrischen Lastenrädern.

Ein Mitarbeiter des Ökodorfes Brodowin trägt eine Gemüsekiste. Geliefert werden die etwa nach Berlin unter anderem mit E-Lastenrädern.

Ein Mitarbeiter des Ökodorfes Brodowin trägt eine Gemüsekiste. Geliefert werden die etwa nach Berlin unter anderem mit E-Lastenrädern.

Charles ließ selbst Gemüsekisten ausliefern

Es ist ein Thema, das den Monarchen interessieren dürfte: „Charles hat von seiner Duchy Farm auch Gemüsekisten ausliefern lassen“, erzählt Sprecherin Rutscher und verweist damit auf eine Gemeinsamkeit mit dem Ökodorf Brodowin. Tatsächlich setzt sich Charles seit Jahrzehnten für die biologisch-dynamische (demeter) Landwirtschaft ein und gilt vielen als Vorreiter auf dem Gebiet. Bereits in den 1980er-Jahren stellte er die Landwirtschaft auf seinem Landgut Highgrove in Gloucestershire auf Ökobetrieb, wozu die Duchy Home Farm gehörte. Viele belächelten ihn damals dafür. Heute trifft er damit den Nerv der Zeit. Seinem Enkel George hat er vor einigen Jahren sogar einen ganzen Wald neu gepflanzt.

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Was er vom Ökodorf noch lernen kann ist aber, wie Biolandwirtschaft auf großer Fläche funktioniert – denn Brodowin ist der größte Demeter-Hof Deutschlands. Das vermutet Rutscher auch als einen Grund dafür, wieso die britische Botschaft und Charles sich für die Farm in Brandenburg entschieden haben: „Eine offizielle Begründung gab es nicht, aber es kommen immer wieder ausländische Delegationen vorbei, um sich anzusehen, wie Bio im großen Stil funktionieren kann“, erzählt sie. Auch der damalige Bundespräsident Joachim Gauck sei etwa 2013 bei Ihnen gewesen und habe Butter mit eingepackt und ein paar Eier mitgenommen.

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Hoher Besuch im Ökodorf Brodowin

Mit König Charles hat der Hof nun aber seinen bisher höchsten Besuch da. Dabei war das am Anfang alles noch gar nicht klar, erzählt Rutscher: „In der Anfrage der britischen Botschaft wurde erstmal nur die Frage gestellt, ob ein Besuch aus Großbritannien möglich wäre.“ Im Februar hätten sie dann erfahren, dass der Monarch höchstpersönlich kommen wolle. „Wir steckten da gerade mitten in Bauarbeiten und haben die dann ein bisschen angetrieben“, so die Sprecherin – der König soll schließlich sauberen Fußes über frisch gepflasterte Wege gehen können.

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