Fingerkuppe im Streit mit Amber Heard abgetrennt? Chirurg stellt Johnny Depps Aussage infrage
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Amber Heard soll Johnny Depp bei einem Streit die Fingerkuppe mit einer Wodka-Flasche abgetrennt haben. Ein Chirurg bezweifelt dies nun vor Gericht.
© Quelle: Steve Helber/AP/dpa
Falls Church. Im Zivilprozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard hat sich die Jury mit einer Fingerkuppe beschäftigt, die der Hollywoodstar im Streit mit seiner damaligen Frau verloren haben will. Chirurg Richard Moore sagte am Montag (Ortszeit) vor dem Gericht in Fairfax im US-Staat Virginia aus, dass Depps Schilderung über den Hergang der Verletzung so nicht habe stimmen können. Der Schauspieler habe erklärt, dass seine Handfläche auf einer Stange geruht habe, als sie von einer von Heard geworfenen Wodka-Flasche getroffen worden sei.
Moore war an der Behandlung Depps nicht beteiligt, erklärte aber, dass die Darstellung unwahrscheinlich sei, da dessen Fingernagel intakt geblieben sei. Und die Hand hätte Schnittverletzungen durch die Glassplitter aufweisen müssen. Bei der Anhörung bekamen die Geschworenen drastische Bilder von Depps damals lädiertem Finger zu sehen.
Hat Depp sich selbst verletzt?
Der Mittelfinger-Vorfall soll sich im März 2015 in Australien zugetragen haben. Der Star aus „Fluch der Karibik“ sagte, es sei passiert, als Heard eine Wodka-Flasche nach ihm geworfen habe. Sie hat erklärt, dass sie das nie mitbekommen habe. Ereignet habe sich der Zwischenfall aber in einer Nacht, als er mit einer Schnapsflasche einen sexuellen Übergriff auf sie verübt habe, sagte sie aus.
Vorwürfe der häuslichen Gewalt: Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard geht weiter
Der Schauspieler Johnny Depp hat seine Ex-Frau Amber Heard wegen Verleumdung auf 50 Millionen Dollar verklagt.
© Quelle: Reuters
Zu jenem Zeitpunkt hatte Depp Weggefährten per SMS-Nachrichten noch mitgeteilt, dass er sich die Verletzung selbst zugefügt habe. Dann erklärte er, er habe sich den Finger zwischen soliden Harmonikatüren eingequetscht. Moore sagte nun aus, ein solches Missgeschick würde eher zur Verletzung passen. Im Zivilprozess gab Depp an, er habe damals gelogen, um Heard zu schützen.
Johnny Depp bestreitet Vorwürfe
Im Verfahren geht es um die Frage, ob Heard ihren Ex verleumdete, als sie 2018 in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Washington Post“ über Erfahrungen mit häuslicher Gewalt berichtete. Von Depp war in dem Artikel keine Rede, doch sahen er und seine Anwälte einen klaren Hinweis auf Vorwürfe, die Heard im Rahmen ihrer Scheidung 2016 erhob.
Depp bestreitet, Heard jemals geschlagen zu haben. Vielmehr sei sie die Aggressive in ihrer Beziehung gewesen. Heard wiederum sprach von mehr als einem Dutzend Fällen körperlicher und sexueller Übergriffe, die sie durch ihren Ex-Mann erlitten habe. Depps Klage ist über die hässlichen Details aus seiner knapp anderthalb Jahre langen Ehe mit Heard, die das Verfahren ans Licht gebracht hat, fast zur Nebensache geraten.
RND/AP