Comedian Kaya Yanar hat acht Familienmitglieder bei Erdbeben in der Türkei verloren
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Der Comedian Kaya Yanar hat bei dem schweren Erdbeben in der Türkei acht Familienmitglieder verloren.
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Der Comedian Kaya Yanar hat bei dem schweren Erdbeben in der Türkei acht Familienmitglieder verloren. Das gab der 49-Jährige am Montag in einem emotionalen Statement auf Facebook bekannt. Unter den Todesopfern seien auch drei Jugendliche, schrieb Yanar. „Einige aus der Familie sind noch in Antakya, um sich um die Toten zu kümmern, die meisten haben die Stadt verlassen. Dort gibt es nichts mehr für sie“, so der Comedian.
Antakya – die Heimatstadt von Yanars Eltern – wurde bei dem Erdbeben in der Türkei und Syrien vor zwei Wochen schwer getroffen. „Antakya ist fast komplett zerstört, es wird Jahre dauern, bis die Stadt wieder aufgebaut wird“, erklärt Yanar in seinem Statement. Die Mutter des 49-Jährigen habe für 16 seiner Verwandten eine Unterkunft organisiert. „Dort schlafen sie wie Ölsardinen auf dem Boden“, schildert Yanar, „aber das sind Luxusprobleme.“
Familienangehörige seien traumatisiert. „Meist starren sie ins Leere oder weinen unkontrolliert. Die Kinder schreien nachts immer wieder auf, haben Albträume“, sorgt sich Yanar. Nach den schweren Erdbeben am 6. Februar hätten Yanars Familienmitglieder stundenlang auf der Straße ausgeharrt: „Leichen lagen in Säcken oder Teppichen ein paar Meter neben ihnen.“
Suche nach Überlebenden in Syrien und der Türkei geht zu Ende
Insgesamt fast 47.000 Tote wurden inzwischen registriert, mehr als 41.000 allein in der Türkei.
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Yanar dankt seinen Eltern: „Wie wäre mein Leben in Antakya abgelaufen?“
Yanar bedankte sich in dem Facebook-Beitrag auch bei seinen Eltern, dass sie von Antakya nach Deutschland ausgewandert waren. „Wie wäre mein Leben in Antakya abgelaufen?“, überlegte der 49-Jährige weiter. „Vielleicht hätte ich die letzten Tage unter den Trümmern der Heimatstadt meiner Eltern nach Hilfe geschrien.“ Yanar wurde 1973 in Frankfurt am Main geboren.
Trotz meines gebrochenen Herzens mischen sich unter Tränen der Trauer auch Tränen der Dankbarkeit.
Kaya Yanar,
Comedian, zu der Solidarität nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien
Der Dank gelte auch den vielen Helfern. Die Solidarität und Hilfsbereitschaft mit den Betroffenen sei länderübergreifend, schreibt Yanar. „Wir haben alle unsere unterschiedlichen Staaten, Kulturen und Religionen, die uns trennen. Aber es gibt auch das Menschliche, das uns alle verbindet.“ Yanar kündigte an, weiter Spenden-Livestreams zu veranstalten, um für Ärzte ohne Grenzen Geld zu sammeln. Die seien auch in Syrien aktiv.
Die Zahl der Menschen, die durch das Erdbeben getötet wurden, ist inzwischen auf mehr als 47.000 gestiegen, davon 41.156 allein in der Türkei, wie die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad mitteilte. In vielen Provinzen in der Türkei wurden die Sucharbeiten nach Verschütteten beendet.
RND/hyd/dpa