„Degradieren traditionelle Räume“

Theologin kritisiert Motive hinter Lindner-Trauung: Kirche war nur Kulisse

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kommen nach der kirchlichen Trauung aus der Kirche St. Severin und steigen in einen Porsche Targa.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und seine Frau Franca Lehfeldt kommen nach der kirchlichen Trauung aus der Kirche St. Severin und steigen in einen Porsche Targa.

Berlin. Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die kirchliche Trauung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt kritisiert. „Weshalb wünschen zwei Menschen eine kirchliche Trauung, die bewusst aus der Kirche ausgetreten sind, ja öffentlich erklärt haben, dass sie sich nicht als Christen verstehen?“, schrieb Käßmann in ihrer Kolumne für „Bild am Sonntag“.

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Hier sei es nicht um christlichen Inhalt, sondern um eine Kulisse gegangen, erklärte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Dafür aber sollte sich die Kirche nicht hergeben. Gotteshäuser seien Orte, in denen Menschen über Jahrhunderte Freud und Leid vor Gott bringen. „Sie sind durchbetete Räume, die Trost spenden.“ Durch Kirchenmitgliedschaft und ehrenamtliches Engagement werde der Erhalt dieser Räume ermöglicht.

Christian Lindner und Franca Lehfeldt: nun auch kirchlich getraut

Zu den Gästen gehörten Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki, CDU-Chef Friedrich Merz und Ex-Kanzlerkandidat Armin Laschet.

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Käßmann: Mindestens ein Ehepartner sollte Kirchenmitglied sein

Es sei richtig, dass mindestens ein Ehepartner Kirchenmitglied sein müsse, damit eine kirchliche Trauung stattfinden könne, betonte Käßmann. Gebe es an dieser Stelle eine Rechtslücke, sollte sie schnellstmöglich geschlossen werden: „Sonst degradieren wir unsere traditionellen Räume, in denen Christen Gott die Ehre geben, zu billigen Eventlocations.“

Linder und Lehfeldt hatten am Samstag in der evangelischen Kirche St. Severin in Keitum auf Sylt geheiratet. Der evangelische Bischof von Schleswig und Holstein, Gothart Magaard, hatte die kirchliche Trauung verteidigt. Zwar sehe die Lebensordnung der Nordkirche vor, dass bei einer Trauung mindestens ein Partner Mitglied sein soll. Ausnahmen lägen jedoch im Ermessen des Seelsorgers. „Es ist etwas Wunderbares, wenn sich zwei Menschen den Segen Gottes zusprechen lassen wollen“, betonte der Theologe.

RND/epd

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