Russisch-ukrainischer Künstler Aljoscha verurteilt Militärgewalt: „Das ist ein Desaster“
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Der russisch-ukrainische Objektkünstler Aljoscha.
© Quelle: Arne Immanuel Bänsch/dpa
Düsseldorf. Der Angriff Russlands auf die Ukraine löst harsche Reaktionen auch bei Künstlern aus. Der in Düsseldorf lebende russisch-ukrainische Objektkünstler Aljoscha verurteilte am Donnerstag „grundsätzlich jegliche Militärgewalt“. „Das ist ein Desaster“, sagte der 47 Jahre alte, international erfolgreiche Künstler der Deutschen Presse-Agentur. „Das Leiden und der Krieg müssen gestoppt werden.“
Sein Vater sei Russe und seine Mutter Ukrainerin, sagte Aljoscha. Die Familie seines Bruders versuche derzeit aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew Richtung Westen zu flüchten. Er selbst sei vor drei Tagen noch in Kiew gewesen. „So viele Menschen sind betroffen, es wird nur Leid geben.“ Die Menschen in der Ukraine müssten selbst über ihr Schicksal entscheiden dürfen. Er habe „gemischte Gefühle“, sagte Aljoscha. Grundsätzlich sei er dafür, dass die Ukraine ein neutraler Staat mit einem größtmöglichen Föderalismus werde.
Aljoscha, der mit richtigem Namen Alexej Potupin heißt, ist bekannt geworden mit seinen „Bioismen“ - filigranen stachelartigen Objekten aus Silikon -, die er inzwischen in monumentaler Größe in New York, Spanien, Deutschland und anderen Ländern ausstellt. Bereits 2014 hatte Aljoscha bei den Protesten auf dem Kiewer Maidan gegen die damalige moskau-treue Regierung seine „Bioismen“ für eine Kunstaktion direkt an den Barrikaden benutzt.
RND/dpa