Steuerhinterziehung in Millionenhöhe

Starkoch Schuhbeck: Staatsanwältin fordert mehr als vier Jahre Haft - Verteidiger plädiert auf Bewährung

Alfons Schuhbeck, Koch und Unternehmer, verlässt in einer Prozesspause den Gerichtssaal im Landgericht München I.

Alfons Schuhbeck, Koch und Unternehmer, verlässt in einer Prozesspause den Gerichtssaal im Landgericht München I.

München. Im Prozess wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe gegen den Starkoch Alfons Schuhbeck hat die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von vier Jahren und zwei Monaten gefordert. Für den Mitangeklagten plädierte die Anklagebehörde auf eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren.

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Die Staatsanwaltschaft sah es in ihrem Plädoyer am Donnerstag vor dem Landgericht München I als erwiesen an, dass Schuhbeck in seinen Restaurants „Orlando“ und den „Südtiroler Stuben“ zwischen 2009 und 2015 mit Hilfe eines Computerprogramms Einnahmen am Finanzamt vorbeigeschleust haben soll.

Rechnungen storniert, Geld aus Kasse genommen

Er habe Rechnungen storniert, die Summe als Bargeld aus der Kasse genommen und einen neuen Bon ausgedruckt, sagte die Staatsanwältin. In den Tageseinnahmen seien diese Stornierungen nicht erkennbar gewesen. Die geringeren Beiträge seien dann in die Buchhaltung geflossen und in die Steuererklärung.

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Nach Ansicht seines Verteidigers soll Schuhbeck hingegen nicht ins Gefängnis. Die Anwälte des 73-Jährigen plädierten am Donnerstag auf eine Freiheitsstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt werden sollte. Die Anwälte begründeten ihre Forderung unter anderem mit dem Geständnis, das ihr Mandant abgelegt hatte, aber auch mit dessen Lebensleistung.

Schuhbeck sei ein begnadeter Koch und unvergleichlich im Umgang mit Gewürzen, sagte einer seiner Anwälte. Er habe immer nur Geschäfte, Restaurants und Gewürzläden eröffnet und darüber die kaufmännische Seite vergessen. „Daran ist er letzten Endes gescheitert“, erklärte der Verteidiger.

Schuhbeck geständig

Schuhbeck steht seit Anfang Oktober vor Gericht. Er zeigte sich jedoch geständig und erklärte, er habe einiges falsch gemacht. „Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun“, hatte er am zweiten Prozesstag erklärt und hinzugefügt: „Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes.“

RND/dpa

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