Urlaub im Ferienhaus: Was hat sich durch Corona geändert?
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Vor einem Ferienhaus hängt im Fischerdorf Born auf der Darß ein Schild mit dem Schriftzug „Ferienhaus frei“.
© Quelle: Stefan Sauer/dpa
Der Ferienhausmarkt hat in den vergangenen drei Jahren ein Auf und Ab erlebt: Schon vor der Pandemie war es der am schnellsten wachsende Markt innerhalb der Reisebranche. Und nach dem ersten Lockdown explodierte die Nachfrage nach Ferienhäusern und ‑wohnungen. Gleichzeitig haben sich die Urlaubsinteressen der Reisenden verschoben. Das zeigte sich auch bei Ferienhaus-Suchmaschinen wie „HomeToGo“, „Holidu“ sowie beim Ferienhausvermittler „Fewo-direkt“.
„Holidu verzeichnete 2020 einen Rekordsommer mit 2,6-fachem Wachstum der Buchungen im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Sprecherin Heike Müller dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das mit Abstand beliebteste Urlaubsziel: Deutschland. Der Anteil allein für Inlandsbuchungen stieg in dem Unternehmen von 50 Prozent im Juli 2019 auf 68 Prozent im Juli 2020. Im gesamten Jahr 2021 lag er sogar bei 72,67 Prozent. Doch 2022 ist der Trend ein wenig rückläufig: Der Anteil beläuft sich bisher auf 62,45 Prozent.
Ostsee an der Spitze der beliebtesten Destinationen 2019 und 2022
Beliebte Regionen wie Rügen und Sylt waren laut Müller auch vor Corona im Sommer quasi ausgebucht. Daran hat sich nichts geändert: An der Spitze bei den zehn meist gebuchten Regionen Europas sind laut „Holidu“ die Ostsee, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, die Nordsee, Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg – sowohl 2019 als auch 2022.
Lediglich Platz acht bis zehn unterscheiden sich im Vergleich. Statt Istrien, Rheinland-Pfalz und Brandenburg landen in diesem Jahr die Balearischen Inseln, Tirol und die Oberitalienischen Seen in den Top 10. Die Balearen machen dabei einen großen Sprung von Platz 16 auf acht. Grund dafür dürften die starken Lockerungen der Corona-Regeln europaweit seien.
Bayern im Jahr 2021 unter den beliebtesten Regionen Deutschlands
Auch der Ferienhausvermittler „Fewo-direkt“ hat für das RND das Buchungsverhalten der Deutschen zwischen 2019 und 2022 beleuchtet. Dort zeigt sich deutlich der verlängerte Lockdown in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021. Denn statt auf Platz eins wie in den Jahren zuvor belegte das Bundesland an der Ostsee nur den zweiten Platz. Auf Platz eins landete Schleswig-Holstein – wohl auch dank der Modellregionen im Mai 2021.
Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Bayern machte während der Pandemie einen riesigen Satz nach vorne. Schaffte der Landkreis es 2019 nur auf den 27. Platz, landete er 2021 auf Platz zehn. In diesem Sommer belegt die Region bisher Platz 20.
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Bayern landete 2021 unter den Top 10 der beliebtesten Reiseziele der Deutschen.
2019 vs. 2022: Hohe Nachfrage zeitweise in Südholland und Wallis
Starke Schwankungen bei der Nachfrage verzeichnete das Portal auch in Südholland und dem Südschweizer Kanton Wallis. Südholland belegte 2019 und 2020 noch Platz 20 von 50. Im vergangenen Jahr fiel es auf Platz 39 und rutscht nun auf Platz 15 hoch. Ähnliche Sprünge zeigen sich bei Wallis: Von Platz 72 (Jahr 2019) stieg es auf Platz 22 (Jahr 2021) und landet nun auf Platz 41.
Die beliebtesten zehn Urlaubsziele bei „Fewo-direkt“ sind:
Platz | Reiseziel 2022 | Reiseziel 2019 |
---|---|---|
1 | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland | Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
2 | Schleswig-Holstein, Deutschland | Schleswig-Holstein, Deutschland |
3 | Balearen, Spanien | Balearen, Spanien |
4 | Tirol, Österreich | Tirol, Österreich |
5 | Nordholland, Niederlande | Nordholland, Niederlande |
6 | Landkreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland | Landkreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland |
7 | Istrien, Kroatien | Zeeland, Niederlande |
8 | Zeeland, Niederlande | Landkreis Vorpommern-Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
9 | Landkreis Vorpommern-Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland | Istrien, Kroatien |
10 | Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein, Deutschland | Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein, Deutschland |
Kroatien und Österreich mitunter die beliebtesten Länder 2022
Der Onlinemarktplatz für Ferienhäuser, „HomeToGo“, berichtet dem RND ebenfalls von einem starken Einbruch ab März 2020 und einer anschließenden starken Zunahme über den April und Mai 2020. „In 2021 war dann bereits eine deutliche Rückkehr erkennbar, allerdings noch unter dem Niveau von 2019“, so Reiseexperte Jonas Upmann.
Während vor Corona Deutschland, Italien, Spanien, Kroatien und Frankreich bei Urlaubern und Urlauberinnen aus Deutschland beliebt waren, lag der Fokus während der Pandemie bei „HomeToGo“ auf Nord- und Ostsee und Bayern. Mittlerweile sind Kroatien, Italien und die Niederlande, aber auch Österreich, Spanien und Frankreich besonders gefragt. Die Top-drei-Reiseziele für den Sommer 2022 sind Deutschland, Kroatien, Österreich, verrät Upmann.
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