Böhmermann wirft Tui Doppelmoral im Ukraine-Krieg vor – so reagiert der Konzern
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Der Tui-Konzern zeigt soziales Engagement im Krieg gegen die Ukraine.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild)
Im „ZDF Magazin Royale“ hat sich Moderator Jan Böhmermann am Freitagabend den Machenschaften des Reiseveranstalters Tui gewidmet. Dabei kritisierte er unter anderem Tuis Nähe zum russischen Oligarchen und Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow und das parallele Engagement der Tui Care Foundation in der Ukraine. Doch Tui sieht dies als zwei „völlig voneinander unabhängige Dinge“.
„Das Unternehmen wird operativ und strategisch vom Vorstand geführt. Aktionäre sind Investoren, aber sie führen nicht das Unternehmen“, heißt es auf Anfrage des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) von einer Tui-Sprecherin. „Die Tui verurteilt den Angriff Russlands auf die Ukraine und den andauernden schrecklichen Krieg Russlands gegen die Ukraine und ihr Volk mit aller Deutlichkeit.“
Tui will Völkerverständigung und friedlichen Austausch über Grenzen hinweg gewährleisten
Noch bis 24. Februar, als Russland in der Ukraine einmarschierte, hielt Mordaschow 34 Prozent an der Tui AG und war dort seit Februar 2016 auch Mitglied im Aufsichtsrat. Kurz darauf gab er seinen Posten auf und verkaufte seine Anteile von 29,9 Prozent offenbar nur Stunden vor der Verhängung der EU-Sanktionen an die Firma Ondero Ltd. mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln, die seiner dritten Ehefrau Marina gehört.
Dass Mordaschow beziehungsweise seine Ehefrau Anteilseigner bei der Tui seien, habe nichts mit dem Einsatz für die Menschen in der Ukraine zu tun, so die Sprecherin.
Der Konzern fühle sich grundsätzlich als Teil des Tourismussektors besonders verpflichtet, Völkerverständigung und den friedlichen Austausch über Grenzen und Kulturen hinweg zu gewährleisten. Das würde sich auch in den vielen privaten und ehrenamtlichen Hilfsinitiativen von Tui-Mitarbeiterinnen und ‑Mitarbeitern aus verschiedenen Ländern für die Ukraine widerspiegeln.
„Das Unternehmen unterstützt dieses Engagement der Mitarbeitenden für die Ukraine“, so die Sprecherin. Dazu würden Hilfsflüge der Tui-Airlines und eine interne Spendenaktion, bei der das Unternehmen jeden gespendeten Euro der Mitarbeitenden um einen weiteren Euro verdoppelt, gehören.
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