Warteschlangen, Verspätungen, Chaos

Was droht am Wochenende an den Flughäfen?

Auch am Flughafen Hamburg kann es am Wochenende sehr voll werden.

Auch am Flughafen Hamburg kann es am Wochenende sehr voll werden.

Urlauberinnen und Urlauber müssen sich auch am kommenden Wochenende auf ein Reisechaos an deutschen Flughäfen einstellen. Grund dafür sind Personalengpässe und ein hoher Krankenstand beim Flugpersonal. Besonders brenzlig ist die Situation derzeit in Nordrhein-Westfalen – das erste Bundesland, das schon in den Sommerferien ist.

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An den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn müssen sich Urlauberinnen und Urlauber in lange Warteschlangen einreihen, immer wieder kommt es zu Flugstreichungen und ‑verspätungen. In Düsseldorf heizte am vergangenen Wochenende ein defektes Gepäckband die ohnehin angespannte Stimmung weiter auf. Auch am kommenden Wochenende kann es zu chaotischen Zuständen kommen.

Ferienbeginn in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern

In Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern beginnen dieses Wochenende ebenfalls die Sommerferien. Dadurch wird sich die Lage an den Flughäfen wohl weiter zuspitzen, besonders an Flughäfen in Norddeutschland wie etwa am Flughafen Hamburg. Auch dort gibt es bereits jetzt massive Probleme – beispielsweise bei der Gepäckabfertigung.

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Weil Gepäckstücke zunehmend zurückbleiben und erst nach ihrem Besitzer oder ihrer Besitzerin am Flughafen eintreffen, musste der Flughafen kürzlich ein altes Terminal reaktivieren, das nun als Zusatzlager dient. Laut einem Bericht von „T‑Online“ wird Reisenden angeboten, ihr verloren gegangenes Gepäck dort selbst abzuholen. Das gehe schneller, als es sich von einem Kurierdienst bringen zu lassen, so der Qualitätsmanager des Flughafendienstleisters AHS gegenüber dem Portal.

Am Freitag großer Andrang am Hamburger Flughafen erwartet

Die schnelle Erholung des Flugverkehrs weltweit bringe die Branche an ihre Leistungsgrenzen, sagte der Hamburger Flughafenchef Michael Eggenschwiler am Donnerstag. „Wir haben zwei intensive Wochen vor uns.“ Die Passagierinnen und Passagiere müssten sich auf gewisse Wartezeiten einstellen.

Der Helmut-Schmidt-Flughafen erwartet rund 300.000 Reisende pro Woche, an einigen Tagen bis zu 50.000. Das entspreche 70 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Stundenweise könnten es jedoch mehr Reisende sein als zu Spitzenzeiten 2019. Besonders großen Andrang erwartet Eggenschwiler an diesem Freitag sowie am Montag und Freitag kommender Woche.

Streiks befeuern die angespannte Lage weiter

Zusätzlich zu Ferienstarts und Personalengpässen droht am Flughafen Hamburg am Freitag auch noch ein Streik: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Real Estate Maintenance (RMH) mit Beginn der Frühschicht zu einer 24-stündigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Die RMH-Beschäftigten sind für die Instandhaltung der Technik der Gepäckbeförderung, der Startbahnen und aller anderen technischen Infrastrukturen zuständig.

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Auch bei Airlines in Spanien sind Streiks angekündigt – was wiederum Verbindungen zu den Mittelmeerzielen beeinträchtigen könnte. Die Gewerkschaft der Kabinencrews von Easyjet in Spanien hat ebenfalls angekündigt, die Arbeit bald für mehrere Tage niederzulegen. Die Streiks sollen ebenfalls diesen Freitag beginnen: Laut der Gewerkschaft sind die Arbeitsniederlegungen für die Wochenenden zwischen dem 1. und dem 3. Juli, zwischen dem 15. und dem 17. Juli sowie zwischen dem 29. und dem 31. Juli angesetzt worden. Die britische Fluggesellschaft habe in Barcelona, Palma de Mallorca und Málaga 450 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter stationiert, hieß es.

Ausfälle könnten auch am Flughafen BER zu Chaos führen

Am Flughafen Berlin Brandenburg kam es in diesem Sommer ebenfalls bereits zu Flugausfällen und langen Wartezeiten, und auch in den kommenden Wochen bleibt die Situation angespannt. Aktueller Tenor bei den Unternehmen: Wir sind personell grundsätzlich für den Ansturm aufgestellt – doch unplanmäßige Ausfälle könnten die Abläufe schnell durcheinanderbringen.

Die Chefin des Hauptstadtflughafens, Aletta von Massenbach, teilte am Donnerstag in einem Pressegespräch mit, dass der verkehrsreichste Tag am BER voraussichtlich der 8. Juli sei: „Da erwarten wir rund 80.000 Passagiere.“ Am 7. Juli beginnen in Berlin die Sommerferien.

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120 Automaten sollen Check-in-Prozess am BER abkürzen

Laut von Massenbach haben sich mehr als 130 Flughafenmitarbeitende gemeldet, um während der Stoßzeiten im Terminal auszuhelfen und Fluggäste bei den Abläufen zu unterstützen. An fast 120 Automaten könnten Passagierinnen und Passagiere den Check-in-Prozess abkürzen. Die Fluggesellschaft Easyjet biete zudem ab diesem Freitag auch eine Gepäckabgabe am Vorabend des Abflugs an. Bei Lufthansa und Eurowings gibt es diese Möglichkeit schon länger.

Außerdem appelliert die Flughafenchefin an Reisende, spätestens zweieinhalb Stunden vor Abflug am Terminal zu sein. Und sie rät Urlauberinnen und Urlaubern, „dass sie gut packen, sich gut vorbereiten“.

Chaos auch an Flughäfen in Amsterdam und London

Nicht nur in Deutschland herrscht an Flughäfen aktuell Personalknappheit, auch in Amsterdam und London sind die Probleme groß. Über den Flughafen Schiphol reisen im Normalfall täglich zwischen 85.000 und 100.000 Passagierinnen und Passagiere. Vor einigen Tagen teilte der Betreiber des Airports in Amsterdam mit, dass im Juli nur 67.500 und im August nur 72.500 Reisende befördert werden könnten. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, rät der Flughafen Urlauberinnen und Urlaubern, nur mit Handgepäck zu verreisen. Zudem sollten Reisende bereits vier Stunden vor Abflug am Flughafen sein.

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Am Londoner Flughafen Gatwick sieht die Lage ähnlich aus. Wie der Betreiber vor einigen Tagen ankündigte, können statt der bis zu 900 Flüge im Juli täglich nur 825, im August nur 850 pro Tag abgewickelt werden. Ohne diese Entscheidung wäre der Frust bei vielen Passagierinnen und Passagieren noch größer gewesen, da sie mit langen Wartezeiten, Flugausfällen und schlechtem Service konfrontiert gewesen wären, heißt es vom Flughafenbetreiber.

RND/jaf

 

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