Condor verkauft jetzt Platz in den Handgepäckfächern
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Reisende verstauen ihr Handgepäck (Symbolfoto). Mit dem Handgepäck der Passagiere Geld machen – diese Idee ist nicht neu.
Mit dem Handgepäck der Passagiere Geld machen – diese Idee ist nicht neu. Bei Ryanair, Eurowings, Easyjet und weiteren Airlines dürfen Reisende nur noch eine kleine Tasche mit an Bord nehmen. Für einen Koffertrolley müssen sie extra zahlen.
Neu ist nun eine Idee von Condor: Als erste europäische Airline verkauft der Ferienflieger Reisenden in der Economy Class einen gesicherten Platz im Gepäckfach. Ab 9,90 Euro kostet die Reservierung pro Strecke. Verfügbar ist sie ab dem 1. November in vier Maschinen des Typs A330-200, so eine Unternehmenssprecherin zum RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Diese fliegen zum Beispiel nach Punta Cana in der Dominikanischen Republik, nach Seattle oder zu Zielen im Indischen Ozean.
Gepäckfächer sind im Buchungsprozess reservierbar
Die Gepäckfachreservierung werde als zusätzliche Option in den Buchungsprozess eingeführt, erklärt die Condor-Sprecherin. „Die Gäste können aus den noch verfügbaren Gepäckfächern, die auf der Seat Map angezeigt werden, den gewünschten Platz in der Economy Class im Flugzeug auswählen.“ Dies sei auch möglich ohne Reservierung eines Sitzplatzes. Aber: „Weder die Sitzplatzreservierung noch die Gepäckfachreservierung sind ein Muss“, betont sie.
Das reservierte Fach wird auf der Bordkarte vermerkt, und die Reisenden sind Teil der Buchungsgruppe zwei. Das heißt, sie dürfen direkt nach Familien mit Kindern einsteigen.
Konfliktpotenzial bei belegten Gepäckfächern
Die Neuerung birgt auch Konfliktpotenzial: Schon jetzt gibt es in voll besetzten Fliegern oftmals Diskussionen um den Stauraum. Diese Situationen könnten sich verschärfen, wenn ein Fluggast seine Tasche oder den Koffer wieder aus dem Gepäckfach nehmen muss – weil der Platz von einem anderen Reisenden bezahlt wurde. Die Condor-Sprecherin verweist jedoch auf mehrere Testläufe in den vergangenen Monaten. „Hier haben wir positives Feedback erhalten.“ An der Menge der zur Verfügung stehenden Gepäckfächer ändere sich zudem auch nichts, lediglich bei der Zuteilung.
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Die Gepäckfächer sind reservierbar auf Flügen mit Maschinen des Typs Airbus A330-200.
© Quelle: imago images/Arnulf Hettrich
Das Prinzip bei vollen Gepäckfächern bleibe das gleiche wie bisher: „In diesem Fall könnten Reisende die Tasche entweder unter den Vordersitz stellen – oder bei der Crew abgeben. Das Gepäckstück wird dann im Frachtraum transportiert und kann nach der Landung wieder abgeholt werden.“
Auch in den USA gibt es eine Airline, die Gepäckfächer reservierbar macht: Bei Delta haben Mitglieder des Vielfliegerprogramms Sky Miles für 59 Dollar unter anderem Anspruch auf einen gesicherten Platz fürs Handgepäck.
RND/gei