Heißer Sommer

An diesen Urlaubszielen in Europa haben Reisende Nachteile durch die Hitze

Menschen stehen auf Felsen, die durch den niedrigen Wasserstand des Gardasees freigelegt wurden.

Menschen stehen auf Felsen, die durch den niedrigen Wasserstand des Gardasees freigelegt wurden.

Ganz Europa ächzt unter den hohen Temperaturen im Sommer 2022. Dürre und Waldbrände sind unter anderem die Folge. Reisende müssen sich deswegen in einigen Urlaubsländern einschränken. Das ist unter anderem in Italien, Portugal, Spanien und Deutschland der Fall.

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Italien: Auch Touristinnen und Touristen müssen Wasser sparen

Vor allem Norditalien hat mit der schwersten Dürre in der Geschichte des Landes zu kämpfen – Waldbrände, ausgetrocknete Flüsse und Gletscherbrüche sind die Folge. Für die fünf norditalienischen Gebiete Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Lombardei, Piemont und Venetien gilt bis Ende des Jahres der Notstand. Auch die Küstenregion Ligurien hat den Notstand beantragt.

In mehreren Städten wie Verona, Venedig oder Mailand muss daher Wasser gespart werden, der Trinkwasserverbrauch wurde von den Behörden per Verordnungen beschränkt. Zu bestimmten Zeiten dürfen unter anderem keine Pools aufgefüllt werden. Daran müssen sich auch Touristinnen und Touristen beispielsweise in einem Ferienhaus halten. Aufgrund des niedrigen Wasserstands wird davon abgeraten, kopfüber in den Gardasee zu springen – es bestehe Verletzungsgefahr. Besonders stark gefragt in Supermärkten sind Eis, Obst, Mineral­wasser sowie andere Erfrischungsgetränke. Urlauberinnen und Urlauber müssen sich also vereinzelt auf leere Regale beim Einkaufen einstellen.

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Der Po ist der längste Fluss Italiens, führt derzeit aber nur noch 20 Prozent Wasser. Schiffe liegen auf dem Trockenen.

Der Po ist der längste Fluss Italiens, führt derzeit aber nur noch 20 Prozent Wasser. Schiffe liegen auf dem Trockenen.

Spanien schaltet Strandduschen ab

Die Wasserreserven auf dem spanischen Festland lagen am Dienstag bei etwa 40 Prozent der Gesamtkapazität. Das sind rund 830 Kubikhektometer weniger als in der Vorwoche. Wegen dieses niedrigen Standes gibt es in Spanien jetzt Wassersparmaßnahmen, die das Urlaubsgefühl der Reisenden ein wenig trüben könnten: An einigen Stränden, zum Beispiel in Rincon de la Victoria, Velez-Malaga und Algarrobo-Costa, wurden die Strandduschen abgeschaltet.

Der Bürgermeister von Velez-Málaga, Antonio Moreno Ferrer, entschuldigte sich bei Urlauberinnen und Urlaubern für die Unannehmlichkeiten. „Wir befinden uns in einer kritischen Situation. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, die uns helfen, die Auswirkungen der Dürre abzumildern.“

Nur eingeschränkt Waldbesuche in Portugal möglich

Auch Portugal kämpft mit schlimmen Waldbränden. Im Rahmen der dritthöchsten Notstandsstufe des Landes dürfen Einheimische und Touristinnen und Touristen unter anderem im Wald keine Lagerfeuer anzünden. Der Aufenthalt in Wäldern ist zudem stark beschränkt. Ansonsten aber können Reisende vorerst weiter normal urlauben – die bei Touristinnen und Touristen beliebte Algarve ist derzeit nicht von den Bränden betroffen.

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Frankreich: fünf Campingplätze abgebrannt

In Frankreich biegen sich angesichts der Hitze die Bahnschienen, zudem dehnen sich die Oberleitungen aus und hängen tiefer. In einigen südlichen Gegenden bestehen außerdem Waldbrandwarnungen, etwa an der Atlantikküste südlich von Bordeaux. Teilweise dürfen daher Wald- und Landwege nicht betreten oder befahren werden.

Ein Stand-up-Paddler blickt in Richtung einer Rauchwolke, die während sich ausbreitender Waldbrände über der Dune du Pilat aufsteigt.

Ein Stand-up-Paddler blickt in Richtung einer Rauchwolke, die während sich ausbreitender Waldbrände über der Dune du Pilat aufsteigt.

Für viele Reisende besonders verheerend: Im Bezirk Arcachon hat das Feuer in La Teste-de-Buch den Cazaux-See erreicht und breitet sich in nördliche sowie in südliche Richtung aus, wenngleich die Brände am Dienstag zumindest ein wenig eingedämmt werden konnten. Fünf Campingplätze sind bereits abgebrannt, mehrere wurden geräumt. Auch der Zoo La Teste-de-Buch wurde evakuiert. Außerdem sind die Freizeitschifffahrt und Schifffahrt auf dem westlichen Teil des Sees von Cazaux-Sanguinet verboten.

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Griechenland könnte touristische Ortschaften vorsorglich evakuieren

Griechenland hat aktuell die zweithöchste Waldbrand-Warnstufe unter anderem für Athen und Umgebung, für die Inseln Kreta und Euböa, Lesbos und Samos und auch für den Nordosten der Halbinsel Peloponnes ausgerufen. Touristische Ortschaften können vorsorglich evakuiert werden, wenn ein Brand in der Nähe nicht unter Kontrolle gebracht werden kann. Reisende werden dann mit einem gellenden Signalton per Warn-SMS auf Griechisch und Englisch aufgefordert, die Gegend zu verlassen – dabei ist es gleichgültig, ob man ein in- oder ausländisches Smartphone besitzt.

„Es hat etwas von Doha“: Wie England, Spanien und Italien mit der Hitzewelle kämpfen
Die Hitzewelle rollt über Leipzig. Der Deutsche Wetterdienst erwartet am Mittwoch bis zu 39 Grad.

Zugausfälle, Rekordtemperaturen, Wasserknappheit: Die aktuell hohen Temperaturen treffen derzeit unter anderem England, Spanien und Italien.

Großbritannien: Einschränkungen im Bahn- und Flugverkehr

In Großbritannien sorgt die Hitzewelle für Verkehrschaos sowohl im Bahn- als auch im Flugverkehr. Am Dienstag, 19. Juli, wurde auf den Hauptbahntrassen entlang der englischen Ostküste und in die Midlands der Bahnbetrieb komplett eingestellt, weil sich die Gleise durch die Hitze verformen könnten. Am Londoner Flughafen Luton wurde am Montag durch die extreme Hitze ein Rollfeld beschädigt – die Landebahn sei regelrecht geschmolzen, sodass mehrere Flüge gestrichen oder umgeleitet werden mussten.

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Schweiz: kein Sommerskilauf für Touristinnen und Touristen in Saas-Fee

Auch in der Schweiz haben die Temperaturen Auswirkungen auf Reiseziele. Aufgrund der aktuell zu geringen Schneemenge dürfen nur Athletinnen und Athleten für Wettkämpfe auf dem Schweizer Fee-Gletscher trainieren. Für Touristinnen und Touristen fällt der Sommer­skilauf flach. Derzeit sind nur 35 von 60 Pisten geöffnet.

Flussreisen auf Donau und Rhein in Deutschland nicht möglich

Deutschlands Flusskreuzfahrtschiffe können wegen Niedrigwasser keine Flussreisen auf der Donau und dem Rhein anbieten. Nicko Cruises musste eine Reise der „Rhein Melodie“ auf den Oberrhein umrouten. Da Basel für das Schiff unerreichbar war, startete und endete die Fahrt in Frankfurt. Einschränkungen mussten Wanderinnen und Wanderer nach einem Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz hinnehmen. Zeitweise war die Basteibrücke für Besucherinnen und Besucher gesperrt.

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RND/bv/dpa

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