Schon vor dem Herbstansturm: Reisechaos am Düsseldorfer Flughafen
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Menschen stehen Ende Juni 2022 in langen Warteschlangen am Flughafen Düsseldorf.
© Quelle: David Young/dpa
Dieses Bild war in den Sommerferien an Flughäfen in Deutschland ein vertrautes: üÜberfüllte Eingangshallen, lange Warteschlangen, verpasste Flüge, aggressive Reisende. Und auch in den Herbstferien müssen sich Reisende offenbar auf Chaos einstellen. „Aktuell kann es zu längeren Wartezeiten bei der Passagierabfertigung kommen“, ist auf der Webseite des Flughafens Düsseldorf am Freitagmorgen zu lesen.
Fluggäste berichteten am Donnerstagabend von Wartezeiten über eineinhalb Stunden – und das noch vor der Sicherheitskontrolle. Verdi-Sekretär Özay Tarim ist nicht überrascht: „Das ist der absolute Wahnsinn, was hier passiert. Und alles geht zulasten der Mitarbeitenden und der Fluggäste“, sagte er der „Rheinischen Post“.
Grund seien die anhaltenden Personalprobleme der privaten Sicherheitsfirmen, die für den Securitycheck zuständig sind. „Der Flughafen hat mit der gewinnorientierten Auslagerung das Ding schon im Sommer vor die Wand gefahren“, so Tarim, „und scheinbar hat er keine Lehren oder Konsequenzen daraus gezogen.“ Es werde dauerhaft zu wenig Personal eingesetzt – pro Schicht rund 100 Mitarbeitende weniger, als von der Bundespolizei gefordert, kritisiert der Verdi-Sekretär. Er bezeichnete das Modell der privaten Sicherheitsfirmen am Flughafen gegenüber der „Rheinischen Post“ als gescheitert.
Flughäfen bereiten sich auf Herbstansturm vor
Es drängt sich die Frage auf: Wenn es an einem Donnerstag bereits so aussieht, wie nervenstrapazierend wird die Situation dann erst nach dem Start der NRW-Herbstferien ab dem 1. Oktober?
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© Quelle: RND
Dann erwarten die beiden Flughäfen des Bundeslandes ein noch höheres Reiseaufkommen als derzeit. In der ersten Ferienwoche rechnet der Düsseldorf Airport mit 861.000 Passagierinnen und Passagieren, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet. Im Verhältnis ist das ähnlich viel wie im Sommer (insgesamt 2,8 Millionen). Köln/Bonn rechnet in dem Zeitraum mit 531.000 Passagierinnen und Passagieren.
Hoffnung darauf, dass es besser wird, können sich Reisende nicht machen. „Aufgrund der fortdauernden Personalengpässe bei den Dienstleistern der Airlines und der Bundespolizei ist weiterhin, besonders in den Verkehrsspitzen, mit Verzögerungen beim Check-in, bei den Sicherheitskontrollen und bei der Gepäckabwicklung zu rechnen“, sagte ein Sprecher des Düsseldorfer Flughafens gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Flughafen Düsseldorf: Maximal drei Stunden vor Abflug anreisen
Der Flughafen Düsseldorf gibt an, dass Mitarbeitende noch bis Ende Oktober selbst in allen Bereichen aushelfen werden. Zudem kommen beim Service für die „gezielte Umleitung der Passagiere je nach Besetzung der Sicherheitskontrollen“ Studierende zum Einsatz, so der Sprecher zum Portal „24Rhein“. Mitarbeitende würden außerdem zu den Peakzeiten bei der Gepäckausladung helfen. Um die Lage etwas zu entzerren, werde es wieder einen Früh-Check-in ab 3 Uhr morgens geben. Für gewöhnlich öffnen die Airlines diesen erst drei Stunden vor Abflug.
Früher sollen Reisende auch nicht am Flughafen eintreffen, bittet der Airport. Denn die Fluggesellschaften öffneten die Check-in-Schalter nicht früher als drei Stunden vor Abflug. „Eine deutlich frühere Anreise ist erfahrungsgemäß nicht hilfreich, weil es dadurch zu noch längeren Wartezeiten und Verzögerungen kommen kann.“
RND/gei