Tarifkonflikt: Bei Eurowings droht ein neuer Streik
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Maschinen der Fluggesellschaft Eurowings stehen am Flughafen – wegen eines geplanten Streiks bleiben die Flugzeuge bald möglicherweise wieder am Boden.
© Quelle: Bodo Marks/dpa
Nachdem Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag scheiterten, legten Pilotinnen und Piloten von Eurowings im vergangenen Oktober mehrere Tage lang die Arbeit nieder. Hunderte Flugzeuge blieben am Boden, Reisende waren von Flugausfällen und Verspätungen betroffen. Zwischenzeitlich saßen Cockpitpersonal und Unternehmen wieder miteinander am Tisch. Doch jetzt könnte der Tarifkonflikt erneut eskalieren.
Verdi: Kein Angebot, sondern Gegenforderungen
In den vergangenen Wochen verhandelten Eurowings und die Verdi-Tarifkommission über einen Manteltarifvertrag, einen Tarifvertrag für die Personalvertretung und die betriebliche Altersvorsorge. Bisher seien die Gespräche aber ohne Ergebnis geblieben, heißt es in einem Schreiben der Tarifkommission an das Kabinenpersonal, das „aerotelegraph“ vorliegt.
In den ersten beiden Verhandlungsterminen erhielt Verdi demnach kein Angebot für die Forderungen. Stattdessen habe die Gewerkschaft eine lange Liste an Gegenforderungen bekommen, „von einem saisonalisierten Arbeitszeitmodell (im Sommer mehr arbeiten) über Reduzierung der OFF-Tage im Sommer bis hin zu einem flexibel umgestaltbaren Dienstplan nach Krankheit oder der Erhöhung von Overnights aus Stand-by und der Anhebung der maximalen Nachtfluganzahl“, heißt es in dem Schreiben.
„Streikmaßnahmen in der Kabine beschlossen“
Ein dritter Verhandlungstag war für den 2. März geplant. Den sagte Eurowings laut Schreiben aber wegen der Verdi-Streiks im öffentlichen Dienst ab. Die Tarifkommission habe den Eindruck, „dass wir als Eurowings Kabine für die Streiks im öffentlichen Dienst leiden und hingehalten werden sollen“, zitiert aerotelegraph aus dem Schreiben. Man fühle sich als Verhandlungspartner nicht ernstgenommen. Deswegen habe man „Streikmaßnahmen in der Kabine beschlossen und vorbereitet.“
Details zu den Maßnahmen enthält das Schreiben offenbar nicht. Darüber wolle die Kommission mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sprechen und die Streikbereitschaft ausloten, heißt es.
Verhandlungen stehen laut Eurowings noch am Anfang
Eurowings dagegen spricht gegenüber aerotelegraph von einem konstruktiven Austausch mit allen Tarifpartnern – auch mit der Gewerkschaft Verdi. Die Verhandlungen über einen neuen Manteltarifvertrag für das Kabinenpersonal hätten erst im Februar begonnen und stünden noch am Anfang, erklärte ein Sprecher. Weitere Termine seien für März bereits vereinbart. Eurowings sei überzeugt, „dass wir am Verhandlungstisch gemeinsam mit Verdi ein für alle Beteiligten tragfähiges Ergebnis erzielen“, heißt es.
RND/lzi