Urlaub in Griechenland: Impfzertifikate verlieren Gültigkeit schon nach sieben Monaten
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Reisende, deren zweite Impfung sieben Monate zurückliegt, haben in Griechenland künftig keinen Zutritt mehr zu den Innenräumen von Gastronomien.
© Quelle: Socrates Baltagiannis/dpa
Athen. Um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu bremsen, setzt Griechenland auf Booster-Impfungen. Gesundheitsminister Thanos Plevris erhöht jetzt den Druck auf jene Bürgerinnen und Bürger, die zwar zweimal geimpft sind, sich bisher aber nicht für eine Auffrischungsimpfung gemeldet haben: Ihre Impfzertifikate werden nach sieben Monaten ungültig, kündigte Plevris am Sonntag an. Diese Regelung gilt in Griechenland bereits seit Mitte Dezember für alle über 60-Jährigen. Ab 1. Februar tritt sie auch für alle anderen Erwachsenen in Kraft.
Das hat auch Auswirkungen auf Reisende. Ausländische Besucherinnen und Besucher können zwar weiterhin mit ihren europäischen Impfzertifikaten einreisen – sie bleiben für den Grenzübertritt neun Monate gültig, ungeachtet der neuen Siebenmonatsfrist in Griechenland. Doch im Land selbst gelten auch Urlauberinnen und Urlauber wie Einheimische als ungeimpft, wenn die zweite Impfung länger als sieben Monate zurückliegt und sie nicht geboostert sind.
Griechenland erkennt gelbes Impfbuch nicht an
Das bedeutet Einschränkungen, vor allem in der Gastronomie. Für den Zutritt zu den Innenräumen von Restaurants und Cafés, Kinos, Museen, Klubs und Sportstätten gilt 2G: Man benötigt einen gültigen Impfnachweis oder eine Bescheinigung über eine Genesung, die nicht älter als 90 Tage sein darf. Wichtig für Urlauberinnen und Urlauber: Der Impf- oder Genesungsnachweis muss mit einer App oder mit einem QR-Code in gedruckter Form erfolgen. Das in Deutschland verbreitete gelbe Impfbuch wird in Griechenland nicht anerkannt.
Nach Angaben des griechischen Gesundheitsministeriums sind 67,3 Prozent der Gesamtbevölkerung zweimal geimpft. Das ist etwas weniger als der EU-Durchschnitt von 69,1 Prozent. Von den zweimal Geimpften haben bisher 82 Prozent eine Booster-Impfung bekommen. Mit der neuen Siebenmonatsregel will Gesundheitsminister Plevris jene in die Impfzentren holen, die mit der Auffrischungsimpfung noch zögern. Es handele sich um etwa 500.000 Personen, sagte Plevris. Es gebe genügend freie Impftermine, um sie alle bis zum 1. Februar zu boostern, so der Minister.
Sieben-Tage-Inzidenz in Griechenland bei 2393
Die Omikron-Variante breitet sich in Griechenland seit Mitte Dezember rasend schnell aus. In den vergangenen drei Wochen hat sich die Sieben-Tage-Inzidenz von 299 auf 2393 verachtfacht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums entfallen rund 90 Prozent der neuen Infektionen auf Omikron.
Angesichts der explodierenden Zahlen prüft die griechische Regierung jetzt eine Ausweitung der Impfpflicht. Sie gilt bereits für alle über 60. Wer in dieser Altersgruppe nicht geimpft ist, muss ab 16. Januar ein Bußgeld von 100 Euro zahlen – Monat für Monat. Aktuell sind 88,3 Prozent der über 60-Jährigen geimpft. Nun gibt es Überlegungen, die Impfpflicht für alle über 50 einzuführen.