Warnstreiks am Frankfurter und Düsseldorfer Flughafen: So ist die Lage
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Fluggäste stehen in der Abfertigungshalle. Am Düsseldorfer Flughafen müssen Passagiere mit Behinderungen bei der Abfertigung rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu auf, zwischen 3 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Warnstreik seien unter anderem die Fluggastkontrolle, der Rollstuhlservice sowie die Personal- und Warenkontrolle, teilte Verdi mit.
© Quelle: David Young/dpa
Frankfurt/Main. Wegen eines Warnstreiks des Sicherheitspersonals sind am Freitag am Düsseldorfer Flughafen rund 160 Flüge gestrichen worden. Betroffen gewesen seien 90 Abflüge und 70 Ankünfte, teilte der Airport am Freitagnachmittag mit. Trotz längerer Wartezeiten bei den Passagierkontrollen sei die Situation im Terminal bislang ruhig.
Der Flughafen bat Passagiere weiter, sich vor der Anreise bei ihrer Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter zum Stand ihres Fluges zu informieren. Zudem bitte man darum, das Handgepäck „auf ein Minimum“ zu reduzieren, um die Kontrolle zu beschleunigen.
Die Gewerkschaft Verdi hatte Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu aufgerufen, am Freitag zwischen 3 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Warnstreik sind Verdi zufolge unter anderem die Fluggastkontrolle, der Rollstuhlservice sowie die Personal- und Warenkontrolle. Ein Sprecher sagte am Freitagmorgen, es gebe eine „sehr hohe Streikbeteiligung“. Um 6 Uhr habe es auch eine Kundgebung gegeben. Am Flughafen Düsseldorf waren für Freitag eigentlich rund 280 Flugbewegungen geplant. Der Airport rechnete mit insgesamt etwa 26.700 Passagieren.
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Die Streikenden tragen Warnwesten und stehen in der Abfertigungshalle. Am Düsseldorfer Flughafen müssen Passagiere mit Behinderungen bei der Abfertigung rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich des Airports dazu auf, zwischen 3.00 Uhr morgens und Mitternacht die Arbeit niederzulegen. Betroffen von dem Warnstreik seien unter anderem die Fluggastkontrolle, der Rollstuhlservice sowie die Personal- und Warenkontrolle, teilte Verdi mit.
© Quelle: David Young/dpa
Warnstreiks am Frankfurter Flughafen bisher ohne große Auswirkungen
Auch der Frankfurter Flughafen wurde von privaten Luftsicherheitskräften bestreikt. Dort ist der Warnstreik allerdings ohne spürbare Folgen für Passagiere geblieben„Wir sehen keine Auswirkungen auf den Flugverkehr“, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport am Freitagnachmittag. Auch bei der Lufthansa Cargo gab es keine Beeinträchtigungen, wie eine Sprecherin sagte.
Die Gewerkschaft Verdi hatte die Aktionen um 6 Uhr gestartet und auf Bereiche außerhalb der Passagierkontrollen beschränkt. Neben einem Bewachungsdienstleister sollten im Laufe des Freitags die Frachtkontrollen bestreikt werden, wie ein Verdi-Sprecher erklärte. Das Ende der Aktionen ist für Samstagmorgen um 6 Uhr geplant.
Verdi fordert Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde
In der Luftsicherheitsbranche läuft derzeit ein Tarifstreit. In zwei Gesprächsrunden zur Erhöhung der Entgelte für Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Verdi verhandelt bundesweit für etwa 25.000 Branchenbeschäftigte mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). In zwei Verhandlungsrunden für die Sicherheitskräfte an Flughäfen hat es bislang keine Einigung gegeben. Verdi hatte in der abgelaufenen Woche an mehreren Flughäfen Warnstreiks organisiert. Die Gewerkschaft will die Verhandlungen mit dem BDLS am 1. und 2. März in Berlin fortsetzen.
Verdi fordert für die Luftsicherheitskräfte eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Darüber hinaus sollen die Gehälter der Gepäck- und Personalkontrolleure auf das Niveau der Beschäftigten bei der Passagierkontrolle angehoben werden. Die Gewerkschaft verlangt außerdem ein bundesweit einheitliches Entgelt für Kräfte in der Flugzeugbewachung und Bordkartenkontrolle.
Der BDLS kritisierte, Verdi fordere von einer Branche, die hart von der Corona-Krise getroffen sei, Erhöhungen von bis zu 40 Prozent pro Stunde. Auch stehe der Luftverkehr mit dem Ukraine-Krieg wahrscheinlich vor weiteren massiven Einschränkungen.
RND/bv/dpa