Mallorca-Reisen: Palma verbietet Pferdekutschen ab 2024
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Bei Touristinnen und Touristen ist eine Fahrt mit der traditionellen Pferdekutsche durch Palma de Mallorca beliebt.
© Quelle: imago stock&people
Ein Pferd liegt entkräftet am Boden, in der prallen Sonne. Hinter ihm das Gespann der Kutsche, neben ihm, aufrecht stehend, ein zweites Pferd. Die beiden Kutscher versuchen, das Pferd wieder auf die Beine zu heben, doch sein Körper ist zu schwer, das Pferd bleibt liegen.
Das Video von dem Vorfall aus Palma vor wenigen Tagen verbreitete sich in sozialen Medien in Windeseile und entfachte eine neue Debatte zum Umgang mit Kutscherpferden, vor allem in den heißen Sommermonaten. Sightseeing mit Pferdekutsche – Touristinnen und Touristen schonen gerne ihre Kräfte und lassen sich durch die Altstadt fahren. Tierschützerinnen und Tierschützer kritisieren die Praxis hingegen schon lange: Die Pferde seien zu viel Hitze ausgesetzt, manchmal erhielten sie nicht genug Wasser und Ruhezeiten.
Pferdekutschen ab Hitzewarnstufe Gelb verboten
Nun hat das Stadtparlament von Palma reagiert und beschlossen: Pferdekutschen wird es in der Hauptstadt Mallorcas ab dem Jahr 2024 nicht mehr geben. Zudem gilt bereits ab August, dass Pferde ab Hitzewarnung gelb nicht mehr vor die Kutschen gespannt werden dürfen, um Touristinnen und Touristen durch die Altstadt zu bugsieren, wie die „Mallorca-Zeitung“ berichtet.
Um die Arbeitsplätze der Kutscherinnen und Kutscher zu erhalten und gleichzeitig ein Angebot an Touristinnen und Touristen zu machen, soll es einen Wechsel geben: Statt Pferdekutschen sollen ab 2024 Elektrokutschen durch Palmas Altstadt fahren.
Kutscher greift Politiker an
Den Kutscherinnen und Kutschern gefällt das allerdings nicht. Deren Sprecher Manuel Vargas hatte laut „Mallorca-Zeitung“ gesagt, dass die Fahrerinnen und Fahrer ihre Pferde liebten und respektierten und die regelmäßigen Anzeigen wegen Tiermisshandlung rassistisch motiviert seien, da die Mehrheit der Kutscherinnen und Kutscher der Volksgruppe Roma angehöre. Er kritisierte, nicht vom Stadtrat gehört worden zu sein und warf den Lokalpolitikerinnen und Lokalpolitikern vor, „scheinheilige, absurde, lügnerische, armselige Heuchler“ zu sein.
RND/msk
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