Reisesicherheit

Vorsicht, Betrug! Wo im Urlaub Touristenfallen lauern

Ein Mädchen zeigt ihrer Freundin einen leeren Rucksack und sie glaubt, dass sie kürzlich ausgeraubt wurde.

Wurdest du schon einmal im Urlaub beklaut? Vielleicht bist du auf eine klassische Touristenfalle hereingefallen.

Artikel anhören • 12 Minuten

Kaum im Urlaub angekommen, bist du scheinbar vom Pech verfolgt: Nach einer Taxifahrt „ins Blaue“ zahlst du plötzlich ein Vermögen, dabei bist du noch nicht einmal am Ziel angelangt. Außerdem hast du dir eine „professionelle“ Sightseeingtour andrehen lassen und ein Souvenir gekauft, das du gar nicht haben wolltest. Es ist wie verhext!

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Eins ist sicher: Mit Pech hat das nicht viel zu tun, denn vermutlich bist du eher auf klassische Betrugsmaschen hereingefallen. Von denen können auf Reisen eine ganze Menge lauern und der Kreativität der Trickbetrügerinnen und -betrüger sind keine Grenzen gesetzt.

Touristenfallen enttarnen

Um sich zu schützen, ist es sinnvoll, einige Touristenfallen schon vor dem Urlaub auf dem Schirm zu haben. Außerdem ist es ratsam, die Reisehinweise des jeweiligen Landes vor einer Reise zu konsultieren, um über aktuelle Warnungen und Empfehlungen informiert zu sein. Es bietet sich beispielsweise an, einen Blick auf die Seite des Auswärtigen Amtes zu werfen oder sich über lokale Medien zu informieren.

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Damit du Touristenfallen besser enttarnen kannst, stellen wir dir außerdem elf Betrugsmaschen und Abzocken vor, geben Tipps, wie du dich vor diesen am besten schützt, und informieren darüber, was du im Falle eines Schadens tun kannst.

1. Betrügerische Taxifahrerinnen und -fahrer

Manche Taxifahrerinnen und -fahrer an beliebten Touristenzielen können versuchen, Reisende um den direkten Weg zu betrügen, indem sie längere Strecken nehmen oder überhöhte Preise verlangen. Es ist daher ratsam, vorab die ungefähren Taxipreise zu recherchieren, einen Blick auf eine mögliche offizielle Tarifverordnung zu werfen und darauf zu bestehen, dass der Taxameter verwendet wird.

In Ländern wie beispielsweise der Türkei ist es behördlich sogar verpflichtend, dass das Taxameter mitläuft. In Antalya ist außerdem der Taxitarif festgelegt, informiert „antalyatouristinformation.com“. Wenn ein Fahrer oder eine Fahrerin vor Fahrtantritt angibt, dass der Taxameter kaputt sei, dann steig am besten sofort wieder aus. Nutze außerdem nur offizielle Taxis – und rufe dir am besten eines über eine der bekannten Taxi-Apps.

Betrügerische Fahrerinnen und Fahrer können übrigens nicht nur bei Autofahrten auftauchen, sondern dir auch bei Kutsch- oder Rikschafahrten oder bei Tuk-Tuk-Touren begegnen. In Paris zum Beispiel ist eine Masche bekannt, bei der Tuk-Tuk-Driver den angegebenen Preis plötzlich nicht pro Fahrt, sondern pro Person berechnen. Du könntest also am Ende auf einmal das Vierfache los sein.

Fahrradrikschas auf geschmückter Straße

Vor allem spontan genutzte, touristische Verkehrsmittel können sich als Abzocke herausstellen (Symbolfoto).

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2. Kostenlose Touren

In touristischen Städten kann es passieren, dass dir Tourguides „kostenlose“ Touren anbieten, bei denen sie hauptsächlich durch Trinkgelder bezahlt werden. Oft wird jedoch erwartet, dass Touristinnen und Touristen großzügig sind, und es besteht die Gefahr, dass du am Ende mehr bezahlst als erwartet. Lasse also Vorsicht walten und buche eine Tour sicherheitshalber über einen Reiseveranstalter oder vor Ort in der Tourist-Information.

3. Vorsicht bei Glücks- und Geschicklichkeitsspielen

Die spanische Polizei, Guardiacivil, warnt auf ihrer Internetseite vor sogenannten Trileros. Die Trickbetrügerinnen und -betrüger versuchen bei Geschicklichkeitsspielen, Opfer um ihr Geld zu bringen. Besonders verbreitet ist das Hütchenspiel. Das besteht darin, herauszufinden, wo eine Kugel versteckt ist, die von einem Becher oder einer Schachtel bedeckt ist. Am Anfang gewinnst du, um ermutigt zu werden, weiterzuspielen, dann wird der Einsatz erhöht und das Spiel manipuliert. Zu gewinnen ist dann schier unmöglich.

Hütchenspieler in Kopenhagen.

Vorsicht bei Hütchen- und anderen Glücksspielen.

4. Hilfsbereite Fremde

Von zahlreichen beliebten Touristenstädten, beispielsweise Barcelona und Madrid, Rom, Florenz und Venedig, oder aus dem thailändischen Bangkok, Phuket und Pattaya sind Betrugsfälle bekannt, wo Fremde vorgeben, hilfsbereit zu sein, indem sie Touristinnen und Touristen den Weg zeigen oder ihnen bei Problemen helfen möchten. Dabei versuchen sie, Geld oder Wertsachen zu stehlen, oder führen dich zu einem bestimmten Geschäft oder einem Restaurant, das überteuerte Preise hat und möglicherweise eine Provision an den Vermittler oder die Vermittlerin zahlt.

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Solche Fälle können auch in anderen Ländern auftreten. Es ist daher wichtig, wachsam zu sein und Vorsicht walten zu lassen. Insbesondere bei Personen, die unaufgefordert Hilfe anbieten, sollten deine Alarmglocken läuten!

5. Hilfesuchende Fremde

In Spanien beispielsweise gibt es die Betrugsmasche des sogenannten Tocomocho, ebenfalls der Guardiacivil bekannt. Dabei gibt der Betrüger oder die Betrügerin vor, eine geistige Behinderung zu haben. Sie oder er fragt das Opfer nach der nächstgelegenen Lotterieverwaltung, da sie oder er einen Gewinnschein abholen möchte. In diesem Moment erscheint eine Person, die eine vermeintlich offizielle Lotterieliste trägt.

Sie schlägt dem Opfer vor, das Ticket für einen viel niedrigeren Betrag als den Gewinn zu verkaufen, und führt dabei irgendeine Entschuldigung an. Das Opfer bucht einen beträchtlichen Betrag vom Konto ab und bleibt mit einem Zehntel zurück, der keinen Gewinn bringt, während die anderen beiden verschwinden.

Wichtig zu wissen: Betrügerische Personen arbeiten meist nicht allein, sondern mindestens zu zweit. Die eine Person sorgt für Ablenkung, während die andere dich bestiehlt.

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Ein Guide führt Touristen durch eine afrikanische Berg-Landschaft.

Buche geführte Touren bei seriösen Anbieterinnen und Anbietern und besser nicht spontan (Symbolbild).

6. Überteuerte Souvenirläden

An beliebten Touristenzielen kannst du meistens auch zahlreiche Souvenirläden finden. Sie sind jedoch oft überteuert oder verkaufen minderwertige Produkte. Hier ist es wichtig, Preise zu vergleichen und nach authentischen Geschäften zu suchen, um gute Qualität zu fairen Preisen zu erhalten.

Erkunde statt der stark frequentierten Touristengebiete, die auf Massentourismus ausgerichtet sind, lieber die Stadtviertel abseits der ausgetretenen Pfade und suche nach Geschäften, in denen auch Einheimische einkaufen. Probiere es beispielsweise mal auf den kleineren, lokalen Wochenmärkten, auf Bauernmärkten oder bei Kunsthandwerkermärkten, um lokale Produkte, Kunsthandwerk oder traditionelle Lebensmittel zu entdecken. Achte darauf, welches Material verwendet wurde und wo die Ware wirklich herstammt.

Hotelangestellte, Reiseleiterinnen und -leiter oder vertrauenswürdige Einheimische können bestimmt Auskunft geben. Oft hilft auch der Austausch mit anderen Reisenden, beispielsweise im Vorhinein auf Reiseblogs, in Foren oder anderen sozialen Medien wie in der Facebook-Gruppe „Urlaubswunsch sucht Insidertipps“ des reisereporters. Bewertungsplattformen wie Tripadvisor liefern zusätzliche hilfreiche Informationen.

Gasse mit Souvenirläden in der Nähe des Jemaa el-Fnaa-Basars in Marrakesch.

Achte bei Souvenirläden auf Preis und Qualität.

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7. Nelkenfrauen oder Rosenverkäufer

Nelkenfrauen sind an beliebten Touristenzielen am Werk wie auf Mallorca. Rosenmänner treten beispielsweise auch an der Spanischen Treppe in Rom auf. Die Blumenverkäuferinnen und -verkäufer bewegen sich auf stark frequentierten Straßen und direkt vor Cafés und drücken dir einfach eine Blume in die Hand – und verlangen dann eine Spende – oder wollen, dass du für deine Freundin oder deinen Freund eine Rose kaufst.

Dabei können die Blumenverkäuferinnen und -verkäufer zusätzlich zu anderen Straßenhändlern, die man auch gerne am Strand findet, überaus penetrant sein. Du wirst zum Zahlen aufgefordert. Und als wäre das nicht genug, kann es passieren, dass du abgelenkt und bestohlen wirst. Geh auf die betrügerischen Personen gar nicht erst ein, verschränke die Arme oder sage dem Wirt oder der Wirtin in der Bar Bescheid, wenn du belästigt wirst.

8. Wucher in Restaurants

Einige Restaurants in touristischen Gegenden neigen dazu, ihre Preise zu erhöhen und dann noch minderwertige Speisen anzubieten. Am besten, du suchst also nach Empfehlungen, achtest auf Bewertungen oder isst außerhalb der Haupttouristengebiete, um bessere Qualität und Preise zu finden. Von großen Plätzen und Restaurants direkt an Touristenattraktionen sollest du dich lieber fernhalten.

Halte stattdessen nach Restaurants Ausschau, in denen auch Einheimische einkehren würden, und achte darauf, ob die vermeindliche Lokalität überhaupt Platz für eine echte Küche hat. Es ist zudem gut zu wissen, wie viel Trinkgeld eigentlich in dem jeweiligen Land erwartet wird, so bist du vor Überraschungen auf der Rechnung gewappnet.

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Geschäftsfrau beim Bezahlen mit dem Smartphone im Restaurant.

Stimmt die Rechnung?

9. Attraktionspakete

In einigen Städten oder touristischen Gebieten werden manchmal „Kombinationspakete“ für Attraktionen und öffentliche Verkehrsmittel angeboten, die auf den ersten Blick attraktiv erscheinen. Jedoch könnten einige dieser Pakete überteuert sein, und es ist möglicherweise günstiger, die Attraktionen separat zu buchen und zu besuchen.

Stell dir also vorab die Fragen: Brauche ich das 72-Stunden-City-Paket wirklich? Sehe ich mir die darin enthaltenen Sehenswürdigkeiten in der Zeit überhaupt an? Interessieren mich die meisten Attraktionen eigentlich und sind einige der im Paket aufgeführten Museen oder Kirchen nicht ohnehin kostenlos zugänglich? Lohnt sich die inkludierte Metro-Karte für mich, oder will ich die Altstadt nicht doch zu Fuß erkunden?

Rechnest du alles zusammen, wirst du feststellen, ob sich das Kombi-Paket für dich lohnt oder nicht.

10. Währungsumtausch

Insbesondere an Flughäfen oder in touristischen Gegenden können Wechselstuben oder Geldwechslerinnen beziehungsweise -wechsler hohe Gebühren oder unfaire Wechselkurse berechnen. Überprüfe die Gebühren daher im Voraus und wende dich an eine vertrauenswürdige Bank oder ein autorisiertes Geldwechselunternehmen.

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Wechsle kein Geld auf der Straße und lass dir immer eine Quittung aushändigen, auch wenn du Bargeld abhebst. Suche dazu nur Automaten auf, die sich innerhalb einer Filiale befinden und nicht manipuliert sein können.

Außerdem ist es sinnvoll, wenn du dich vor dem Urlaub bei deinem Geldinstitut informierst und dir eine entsprechende Kreditkarte besorgst, mit der du im Urlaub ohne Gebühren Geld abheben und ohne zusätzliche Kosten digital bezahlen kannst.

Wechselstube in der Türkei.

Hier kann Geld getauscht werden, doch lass dir die Quittung geben (Symbolbild).

11. Falsche Tickets

Aus Paris sind unter anderem Fälle bekannt, bei denen sich betrügerische Personen bei Reisenden als offizielle Mitarbeiter des öffentlichen Verkehrs ausgaben und falsche Tickets oder teure Fahrkarten verkauften. Es ist ratsam, Fahrkarten über offizielle Verkehrs-Apps oder in einem Reisezentrum zu buchen, wo transparent die Preise angegeben werden.

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Nutzt du einen Ticketautomaten, pass auf deine Wertsachen auf. Tickets jeglicher Art, ob für vermeintlich günstigere Events oder Museumsbesuche, sollten generell nicht auf der Straße gekauft werden, wenn außerdem jede und jeder sehen kann, wohin du deinen Geldbeutel steckst.

Was tun im Schadensfall?

Je nach Zielort variieren die Tricks und Fallen, deswegen ist es sinnvoll, sich vor Reiseantritt gründlich zu informieren, Bewertungen zu lesen und sich an vertrauenswürdige Quellen zu wenden, um zu vermeiden, in Touristenfallen zu geraten. Sonst gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Denn als geschädigte Person ist die Chance, das Geld je wiederzusehen, nicht sehr groß.

Alina Menold, Referentin für Verbraucherrecht der Verbraucherzentrale Niedersachsen, sagt: „Wenn Reisende gefälschte Tickets gekauft haben, ist das mehr als ärgerlich. Oft sind die Chancen, hier sein Geld zurückzubekommen oder ein gültiges Ticket zu erhalten, sehr gering. Die ‚Verkäufer‘ sind schon über alle Berge, wenn den Reisenden das Problem auffällt. Es ist natürlich möglich, die Verkäufer anzuzeigen, jedoch ist das nicht sehr Erfolg versprechend.“

Bist du Opfer eines Überfalls, könnte das deine Haftpflichtversicherung abdecken. Wie jedoch Alina Menold informiert, sei der Höchstbetrag dabei begrenzt. Bei klassischem Verlust und normalem Diebstahl greife die Hausratversicherung nicht.

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Eine Gepäckversicherung springe oft ein bei Fällen, die die Hausratversicherung nicht abdeckt. Es sei dabei immer ratsam, seine Versicherungen zu checken und das Kleingedruckte zu lesen, bevor man weitere Versicherungen abschließt, die dann eventuell nicht greifen oder durch die man dann einfach überversichert ist.

Bist du Opfer einer Betrugsmasche, ist es dennoch gut, darüber zu reden, auch wenn es peinlich erscheint, darauf reingefallen zu sein. Die wenigsten Menschen sprechen darüber. Du wirst jedoch nicht das einzige Opfer sein und je mehr Reisende von den betrügerischen Abzocken und Tricks erfahren und informiert sind, desto geringer kann die Gefahr für andere Reisende sein, ebenfalls auf die Betrugsmasche reinzufallen.

Was müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter.

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