Amazon plant zweites Verteilzentrum
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Nach Informationen von KN-online plant Amazon in der Gemeinde Nützen (Kreis Segeberg) den Bau eines zweiten Verteilzentrums in Schleswig-Holstein.
© Quelle: picture alliance / Christoph Sch
Nützen. Entstehen soll der Gebäudekomplex mit mehreren hundert Arbeitsplätzen in einem neuen Gewerbegebiet direkt an der Autobahn 7 in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kaltenkirchen.
Derzeit lässt Amazon nördlich des Kanals in Borgstedt bei Rendsburg sein erstes Verteilzentrum in Schleswig-Holstein errichten, das rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft den Betrieb aufnehmen soll. Mit der Millioneninvestition in Nützen könnte der Konzern die Zustellung im südlichen Schleswig-Holstein einschließlich Hamburger Speckgürtel optimieren.
Amazon will die Planungen noch nicht bestätigen
In der Kommunalpolitik vor Ort ist das Projekt seit Monaten Thema. Doch mit offiziellen Stellungnahmen halten sich alle Beteiligten zurück. Bereits im Mai hatte Nützens Bürgermeister Klaus Brakel der Gemeindevertretung laut Protokoll mitgeteilt, Amazon werde „einen Betriebssitz in Nützen im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 4 einrichten“. Der Online-Konzern will die Planungen auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren: „Amazon hat dazu keine Ankündigung gemacht“, so eine Sprecherin.
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Amazon strickt sein Logistik-Netz immer enger
Nach Informationen von KN-online sind jedoch schon Verträge mit privaten Eigentümern zum Verkauf der benötigten Flächen unterschrieben. Erwerber ist ein Projektentwickler, der das Vorhaben für Amazon realisieren soll. Fakt ist zudem, dass der Online-Riese sein Logistik-Netz immer enger strickt, um die Zustellung der rasant wachsenden Zahl von Internet-Bestellungen immer weiter zu beschleunigen. So hatte das Unternehmen den Bau des Verteilzentrums Borgstedt als Voraussetzung genannt, um auch in Schleswig-Holstein den Service „Same Day Delivery“ anbieten zu können, also die Zustellung von Paketen noch am Tag der Bestellung.
Auch große Unternehmen haben Schleswig-Holstein auf dem Radar
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) begrüßt die Entscheidung des Konzerns für Nützen, "auch wenn die Arbeitsbedingungen von Amazon leider nicht unumstritten sind". Das Projekt zeige, dass auch große Unternehmen Schleswig-Holstein auf dem Radar hätten: "Diese Investition ist ein Gewinn für den Kreis Segeberg und bietet der ganzen Region langfristig große Chancen."
Unklar ist bislang noch, wann das neue Zentrum an den Start gehen soll. Ursprüngliche Pläne, auch von Nützen aus bereits das Weihnachtsgeschäft 2019 mitzunehmen, sind inzwischen allerdings nicht mehr aktuell.
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KN