Anbaufläche für Raps schrumpft
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/67TVFYBZAGC6VO5MYBUPEKROO4.jpg)
Bei Bredstedt in Nordfriesland stehen die Rapsfelder schon in voller Blüte. Anfang bis Mitte Mai soll es überall im Land soweit sein.
© Quelle: Ulf Dahl
Rendsburg. „An der Elbe und der Westküste ist der Raps schon ein bisschen weiter als im Rest des Landes. Mit der Vollblüte ist Anfang bis Mitte Mai zu rechnen“, sagt Daniela Rixen von der Landwirtschaftskammer.
Allerdings können sich die Menschen an weniger strahlend gelben Feldern erfreuen als in vergangenen Jahren. Die Anbaufläche ist erneut gesunken. Schon 2018 war deutlich weniger Raps in Schleswig-Holstein angebaut worden (73.100 ha), weil es im Herbst zuvor so viel geregnet hatte. In zurückliegenden Jahren lag die Anbaufläche von Winterraps zwischen 90.000 und 100.000 Hektar.
So wenig Raps wie seit 1987 nicht mehr
Der Rapsanbau sei auf dem Rückzug, so Rixen. „Wir haben so wenig Raps wie seit 1987 nicht mehr.“ Erstmals seit 20 Jahren sei der Raps nur die drittwichtigste Marktfrucht hinter Winterweizen (155.300 Hektar) und Wintergerste (76.500 Hektar). Auch Mais dürfte Raps bei der Anbaufläche überholen. Weil der aber jetzt erst gesät wird, liegen noch keine Zahlen vor.
Mangelnde Pflanzenschutzpalette
Die Gründe hierfür sind laut Rixen vielfältig. Einer sei die mangelnde Pflanzenschutzpalette. Schädlinge und Krankheiten konnten den Raps angreifen, weil sie resistent gegen Pflanzenschutzmittel geworden sind oder diese nicht mehr zugelassen wurden.
Auch darauf, dass in der Vergangenheit die Fruchtfolgen zu eng waren, hätten die Landwirte reagiert.
Witterung sorgte zuletzt für Ertragseinbußen
Zuletzt sei es wegen der Witterung zu erheblichen Ertragseinbußen gekommen. „Früher gab es Jahre, in denen Erträge von 50 Dezitonnen pro Hektar möglich waren. 2018 lagen sie im Schnitt bei etwa 30 Dezitonnen.“
Raps hat gute Wurzeln ausgebildet
Dieses Jahr seien die Bestände gut entwickelt. „Der Raps wurde im August gesät. Weil es danach trocken war, mussten sich die Wurzeln nach dem Wasser strecken und sind gut ausgebildet,“ so Rixen.
Kein großer Preisanstieg zu erwarten
Schon in den vergangenen drei Jahren war die Ernte schlecht. Da rechneten Bauern natürlich durch, ob sich Raps lohnt. "Viele haben sich dieses Mal dagegen entschieden."
Derzeit kostet Raps der alten Ernte rund 350 Euro pro Tonne. Obwohl bundesweit mit einer um ein Viertel reduzierten Rapsfläche gerechnet wird und auch europaweit weniger auf den Feldern steht, sei kein großer Preisanstieg zu erwarten. Es werden um die 360 Euro pro Tonne prognostiziert. Die schwachen Sojakurse übten Druck auf den Rapsmarkt aus.
KN