Die Strategie des Landes, Eltern von Kita-Kindern zum Test zu verpflichten, bedeutet für viele Familien eine Verschlechterung, wenn dafür kostenlose Tests für Kinder wegfallen. Mit der Regelung sorgt das Ministerium für mehr Unruhe als für Sicherheit, kommentiert Anne Holbach.
Kiel. Mit den Selbsttests für Kita-Eltern wollte das Ministerium für ein höheres Sicherheitsgefühl in den Einrichtungen sorgen. Nach der ersten Runde mit der Verpflichtung zu drei Tests pro Woche für Eltern wird aber deutlich: Die Regelung sorgt mehr für Unruhe als für ein Gefühl von mehr Sicherheit. Die Familien machen zwar zähneknirschend mit, ideal findet die Regelung aber eigentlich niemand. Der Versuch des Landes, es allen recht machen zu wollen, ist gescheitert.
Eine Testpflicht für Kinder, die vom Kita-Personal gefordert wurde und die es in anderen Bundesländern gibt, hatte Gesundheitsminister Heiner Garg gescheut. Er wolle keinen Testzwang für Kleinkinder, war seine offizielle Begründung. Wahrscheinlich wollte er sich auch einfach nicht die Blöße geben, Lollitests bestellen zu müssen, um so eine Pflicht durchzusetzen. Denn gegen diese hatte er sich Monate lang gesträubt, weil er sie für nicht geeignet hielt.