Subventionen

Balkonkraftwerke: Umweltministerium in Schleswig-Holstein verlängert Öko-Förderung

In Schleswig-Holstein gibt es noch Fördermittel für Balkonkraftwerke.

In Schleswig-Holstein gibt es noch Fördermittel für Balkonkraftwerke.

Kiel. Die umstrittenen Balkonkraftwerke haben in Schleswig-Holstein offenbar an Reiz verloren: Wie das Umweltministerium am Montag mitteilte, wurden im zweiten Beantragungs-Zeitraum nicht einmal die Hälfte der Fördermittel für den bisherigen Subventions-Hit abgerufen. An zwei Tagen gingen insgesamt 3120 Förderanträge (bis zu 200 Euro) ein. Dabei lagen Mittel für 10 000 Photovoltaik-Anlagen für den Balkon bereit.

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Doch nicht nur dieser Fördertopf der Landesregierung blieb gut gefüllt. Deshalb können Bürger weiterhin Subventionen auch für Ladesäulen und Öko-Heizsysteme beantragen. Steuergelder für Batteriespeicher soll es erst später wieder geben. „Sehr viele Menschen sind bereits zum Zug gekommen“, lobte Umwelt-Staatssekretär Joschka Knuth (Grüne) das in Teilen umstrittene Programm.

Verantwortlich für die Antragslücke war diesmal nicht die Überlastung des Online-Systems. Der Dienstleister Dataport hat so nachgerüstet, dass jetzt zwölf statt acht Antragsteller pro Minute bedient werden können. So blieb es bei kurzen Wartezeiten. „Der Antragsdienst lief zuverlässig“, bilanzierte Knuth.

Balkonkraftwerke werden in Schleswig-Holstein weiter gefördert

Wegen der Rest-Fördermittel wird der Antragskanal für steckerfertige Balkon-Photovoltaikanlagen ab Dienstag (5. September) wieder geöffnet. Gerade an der Subventionierung der Balkonkraftwerke hatte es harsche Kritik gegeben, weil sich die günstigen Anlagen erstens auch ohne Landeszuschuss rechnen und zweitens nur einen geringen Beitrag zum Klimaschutz leisten. So kommen die jetzt geförderten gut 3000 Anlagen (bis 600 Watt) auf eine Gesamtleistung von 1,8 Megawatt. Das entspricht einer kleinen Windkraftanlage – bei einer Landesförderung von insgesamt 624 000 Euro.

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Auch andere Fördergelder können weiter beantragt werden, weil Restmittel zur Verfügung stehen. Das gilt für Ladesäulen für Mehrfamilienhäuser (bis zu 500 Euro, bisher nur 60 Anträge) sowie für nicht-fossile Heizsysteme (seit Programmstart insgesamt 836 Anträge). Hierzu zählen Wärmepumpen (bis 2000 Euro), Solar-Kollektoranlagen (bis 900 Euro), Biomasseheizungen (bis 900 Euro) sowie ein Anschluss an ein Wärmenetz (bis 500 Euro).

Run auf Batteriespeicher

Einen Ansturm gab es insbesondere bei Batteriespeichern, für die es erstmals eine Förderung von bis zu 750 Euro gab. Bereits nach einer Stunde war der Fördertopf (350 Speicher) leer. „Wir werden schauen, ob wir hier beim nächsten Mal aufstocken können“, sagte Knuth. „In jedem Fall wird im vierten Quartal erneut eine Antragsstellung möglich sein.“

Auf Nachfrage teilte das Ministerium mit, dass das Klimaprogramm trotz der angespannten Haushaltslage des Landes fortgesetzt werde. Für das Programm sind 75 Millionen Euro reserviert. Dabei handelt es sich um Kredite.

Alle Anträge werden jetzt von der Investitionsbank bearbeitet. Bei der Förderbank des Landes wurden dafür insgesamt fünf zusätzliche Stellen eingerichtet. Kontrolliert wird bei den Anträgen, ob die verschiedenen Förderbedingungen erfüllt werden. So können Bürger nach dem Kauf von Balkonkraftwerken einen Zuschuss erbitten, während ansonsten vor dem Beginn eines Öko-Projekts ein Antrag gestellt werden muss.

KN

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