Bundeswehr investiert kräftig im Norden
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Gestattet dem Standort im Norden mehr Geld: Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).
© Quelle: dpa
Kiel. Von einer „Trendwende“ spricht Ulrike Hauröder-Strüning, die Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr. Durch Sparmaßnahmen und Standortschließungen der jüngsten 25 Jahre ist die Infrastruktur der Bundeswehr stark heruntergekommen.
Hintergrund für den Geldsegen ist das von der Nato vorgegebene Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung Deutschlands für den Wehretat bereitzustellen. Die Bundesregierung hat deshalb ihren Haushaltsansatz erhöht. Für das Jahr 2020 sind 1,37 Prozent eingeplant, was zwei Milliarden Euro mehr ausmacht als im laufenden Jahr.
Löwenanteil fließt in Bauvorhaben
„Jetzt wird kräftig investiert. Dieses Zeichen soll auch in der Truppe ankommen“, sagt die Präsidentin. Ihre Behörde betreut alle Bauvorhaben und Liegenschaften der Truppe. 2018 wurden in Schleswig-Holstein 117 Millionen Euro verbaut, was bereits eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren darstellte. 2019 seien 130 Millionen Euro, 2020 166 Millionen und 2021 dann 181 Millionen vorgesehen“, so Hauröder-Strüning. Der Löwenanteil davon wird in Bauvorhaben der Standorte Kiel und Eckernförde fließen.
Dort werden neue Unterkunftsgebäude errichtet und die Marinestützpunkte ausgebaut. In Kiel sollen Pieranlagen und Schwimmbrücken modernisiert werden. Auch sind an einigen Stellen des Stützpunktes die Liegeplätze versandet und müssen ausgebaggert werde.
Norden ist zweitgrößter Bundeswehrstandort
Auch an Land wird gebaut. In Kiel sollen Unterkünfte für zusätzliche Soldaten in der Wik entstehen. Für die Bundeswehrfeuerwehr werde eine neue Wache gebaut. „Der Baubeginn wird dort bald erfolgen“, sagte Kiels Stützpunkt-Kommandeur, Fregattenkapitän Alexander Koch. Die Fahrzeuge der Bundeswehrfeuerwehr stehen in Kiel seit 2013 im Freien. Damals musste die alte Wache auf dem Marinefliegerhorst Holtenau geräumt werden. Die neue Wache im Tirpitzhafen hat bislang nur Unterkünfte und Sozialräume sowie eine Garage mit drei Plätzen.
Auch ins Bundeswehrdienstleistungszentrum Kiel soll investiert werden. „Hier sind inzwischen jetzt 600 Mitarbeiter beschäftigt“, sagt Hauröder-Strüning. Von dort werden die Dienstellen in Kiel, Hohn, Alt-Duvenstedt und Eckernförde mit 8000 Soldaten betreut. „Schleswig-Holstein ist bei den Bundesländern nach Mecklenburg-Vorpommern der zweitstärkste Bundeswehrstandort in Deutschland. Deshalb sind die Investitionen in die Infrastruktur auch gut und wichtig“, so Hans-Peter Bartels, Wehrbeauftragter des Bundestages, beim Besuch in der Landeshauptstadt.
Von Behling Frank
KN