Christin Jahns zur Ausbildungsoffensive
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Christin Jahns ist Volontärin bei den Kieler Nachrichten
© Quelle: Ulf Dahl
Kiel. Seit Beginn des wirtschaftlichen Aufschwungs ist den Betrieben klar, dass es angesichts des demografischen Wandels früher oder später nicht mehr genügend Bewerber auf dem Markt geben wird, um alle offenen Lehrstellen zu besetzen.
Am System geändert hat sich deswegen kaum etwas. Die meisten Abiturienten treten statt einer Ausbildung lieber ein Studium an, das allen hippen Marketingkonzepten von Handwerk und Industrie zum Trotz langfristig die besseren Verdienstmöglichkeiten bietet. Hinzu kommen Freiheit, Selbstverwirklichung und Prestige der universitären Ausbildung, die viele junge Menschen mehr locken als schnell verdientes Geld und Aufstiegsmöglichkeiten.
Betriebe müssen Arbeitsmodelle anpassen
Einige Unternehmen haben das erkannt und bieten ihren Azubis neben dem Gehalt inzwischen auch Firmenwagen, Zuschüsse zur Wohnung oder ein Fitness-Abo an. Doch die sogenannte Generation Z unterscheidet sich in ihren Wertvorstellungen stark von ihren Eltern und kann es sich leisten, anspruchsvoll zu sein. Sabbaticals, Auslandsaufenthalte und Freizeit sind jungen Leuten oft mehr wert als ein paar Euro auf dem Konto. Unternehmen, die sich erfolgreich um Auszubildende bewerben wollen, müssen das erkennen, ihre Arbeitsmodelle anpassen und eine bessere Work-Life-Balance bieten, wenn die Ausbildung als Alternative zum Studium eine ernsthafte Chance haben soll.