Die schwarz-grüne Landesregierung nimmt Konturen an. An diesem Montag will Ministerpräsident Daniel Günther auf einem Landesparteitag der CDU für die Annahme des Koalitionsvertrags werben und die restlichen Personalien bekannt geben. Mit Spannung erwartet werden die Minister für Justiz und Agrar.
Kiel. Kurz bevor Ministerpräsident Daniel Günther am Montagabend auf dem CDU-Landesparteitag in Neumünster seine Personalentscheidungen bekannt gibt, schießen die Spekulationen ins Kraut. Nachdem durchgesickert war, dass der parteilose Rostocker Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen voraussichtlich Wirtschaftsminister wird, konzentrieren sich die Überlegungen auf die noch offenen Ressorts Landwirtschaft und Justiz/Gesundheit.
Für das neue Agrarministerium werden in Politik und Branche hauptsächlich zwei Aspiranten genannt: Ute Volquardsen, Präsidentin der Landwirtschaftskammer – und Werner Schwarz, seit 2008 Präsident des Landesbauernverbands. Schwarz hatte angekündigt, zur Vorstandswahl im Januar nicht wieder anzutreten. Seinen Vize-Posten im Bundesverband legte er gerade nieder. Somit stünde er für ein Ministeramt zur Verfügung. Nach Informationen der Kieler Nachrichten hatte Günther den Bauernpräsidenten vor der Landtagswahl 2017 schon einmal für sein Schattenkabinett angefragt. Damals gab ihm Schwarz einen Korb. Als Mitglied der Zukunftskommission Landwirtschaft, die Ende 2019 als Reaktion auf die bundesweiten Bauerndemonstrationen gegründet worden war, hatte Schwarz eingeräumt, dass deutsche Landwirte Umweltkosten im hohen zweistelligen Milliardenbereich verursachten. Das kam einem Schuldeingeständnis gleich und löste bei Bauern nicht nur Freude aus, empfahl den CDU-Mann aber als Mittler zwischen Konservativen und Grünen.