Auf dem Kuchen, im Müsli, pur oder mit Sahne: Erdbeeren zählen im Frühjahr und Sommer zum beliebtesten Obst. Doch der Ukraine-Krieg lässt die Preise steigen. Kunden auf dem Kieler Wochenmarkt kaufen die rote Frucht dennoch weiter fleißig – vor allem die Erdbeeren aus Deutschland.
Kiel. Das leuchtende Rot ist kaum zu übersehen. Neben den eher blassen Farben von Spargel, Kartoffeln und Kohlrabi stechen sie hervor: Erdbeeren. Die Saison für die beliebte Frucht ist schon im vollen Gange – etwas früher als sonst. Auf dem Wochenmarkt auf dem Blücherplatz in Kiel sind bereits seit Ende April Erdbeeren aus Deutschland im Angebot. Doch der Krieg in der Ukraine und die damit gestiegenen Energie- und Logistikkosten machen sich beim Preis bemerkbar. Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein rechnet damit, dass die 500-Gramm-Schale rund 50 Cent teurer ist als im vergangenen Jahr.
Zwischen fünf und sechs Euro pro Pfund schätzt die Kammer den durchschnittlichen Preis zu Saisonbeginn. „In der Hauptsaison werden die Preise sinken“, sagt Präsidentin Ute Volquardsen. Davon geht auch Anke Mißfeldt vom gleichnamigen Gemüsehof aus Tüttendorf aus. „Zu Beginn und zum Ende der Saison liegen die Preise immer höher. Das ist wie beim Spargel.“ Eine Aussage der Landwirtschaftskammer-Präsidentin bestätigt sich an Mißfeldts Stand auf dem Kieler Blücherplatz jedoch nicht: Mit 4,80 Euro pro Schale sind die Erdbeeren leicht unter dem vorhergesagten Durchschnittspreis.