Grünes Licht für "Hein Schönberg"
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Ein Prestigeprojekt: Die Bahnstrecke zum Schöneberger Strand soll reaktiviert werden.
© Quelle: dpa
Kiel. Buchholz, der das Projekt im März wegen eines Kostenanstiegs um 20 auf 52 Millionen Euro auf Eis gelegt hatte, reagierte auf Anfrage. „Ich habe stets gesagt, dass das Projekt für mich nur im Falle eines negativen Nutzen-Kosten-Verhältnisses infrage zu stellen ist“, sagte er. „Dies ist nun offenkundig nicht der Fall und darum werden wir in enger Abstimmung mit den Regierungsfraktionen den Bau der Bahnstrecke ins Ostseebad weiter vorantreiben.“ Allerdings, so Buchholz weiter, „werden wir auch nach Einsparmöglichkeiten suchen, um die Kostenexplosion zumindest teils aufzufangen.“
Zum Thema: Lesen Sie hier den Kommentar von Ulf B. Christen
Gutachter machen Sparvorschläge
Mitverantwortlich für höheren Preis ist laut Gutachten von Intraplan Consult (München) der allgemeine Anstieg der Baukosten (etwa sechs Millionen Euro). Der Rest erklärt sich aus Problemen auf der betagten Bestandsstrecke, die aufwendiger und teurer als gedacht in Stand gesetzt werden muss. Das weiterhin positive Nutzen-Kosten-Verhältnis errechnet sich auch daraus, dass die Gutachter einige Sparmöglichkeiten ausmachen. So sollen zwei statt drei Züge reichen, um den Verkehr auf der gut 25 Kilometer lange Route aufrecht zu erhalten. Kostensenkend wirkt auch der Einsatz moderner Triebwagen. Hintergrund: Das Land will Batterie-Züge anschaffen, die preiswerter fahren als Diesel-Loks. Die Gutachter gehen zudem davon aus, dass die Strandbahn viele Kiel-Pendler anlockt und möglicherweise sogar mehr als die bisher kalkulierten 2200 Fahrgäste täglich einsteigen.
Grüne jubeln
Die Regierungsfraktionen betonten, dass sie bei einem positiven Nutzen-Kosten-Verhältnis an dem Projekt festhalten. Die Grünen jubelten. „Die Bremsen sind gelöst und die Signale stehen nun auf Grün, um dieses für die Kiel-Region wichtige Projekt auf die Spur zu bringen“, sagte der Verkehrspolitiker Andreas Tietze. „Eine schöne Nachricht, gut für das Klima, gut für Pendler und gut für die Kiel-Region.“ Der FDP-Verkehrspolitiker Kay Richert blieb nüchtern. „Das Steuergeld ist gut angelegt, wenn der Nutzen des Projekts gegeben ist.“ Sein CDU-Kollege Lukas Kilian sieht in dem Gutachten „ein Indiz“ für das Projekt. „Die CDU wird das Vorhaben weiter kritisch-konstruktiv begleiten.“
KN