Heike Stüben zur Demenz
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Heike Stüben kommentiert.
© Quelle: Ulf Dahl
Kiel. Wenn die Babyboomer erst selbst in die Jahre gekommen und sich die Demenzerkrankungen rapide vermehren, wird das nicht mehr möglich sein. Dann wird sich jeder und jede mit dieser Krankheit beschäftigen müssen. Das Prinzip „Aus den Augen, aus dem Sinn“ wird nicht mehr funktionieren.
Mit Wissen und Anleitung verliert die Krankheit auch viel von dem, was uns verunsichert, hilflos macht und vielleicht auch Angst einjagt. Ja, es ist ungeheuer nervig und anstrengend, wenn jemand immer wieder dieselbe Frage stellt. Aber erwartet nicht jeder von uns auch, dass eine Frage beantwortet wird? So geht es auch dem Demenzkranken: Er ist überzeugt, dass er zum ersten Mal fragt.
Es gibt Gegenmittel
Neben dem Umgang mit Erkrankten müssen wir, muss sich die Politik um die Prävention kümmern. Wenn Bluthochdruck, Übergewicht und Schlafstörungen jene Ablagerungen im Gehirn verursachen, die bestimmte Hirnareale schrumpfen lassen und uns mehr und mehr auf unsere Triebe reduzieren, kann und muss gegengesteuert werden – mit einer Ampelkennzeichnung für Lebensmittel, einer Zuckersteuer, mehr Sportunterricht, bewegten Pausen am Arbeitsplatz, schneller und bezahlter Therapie bei Schlafstörungen. Das ist besser für die Menschen und am Ende auch preiswerter für die Gemeinschaft.
KN