Immer mehr LNG-Schiffe im Kanal
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Der Frachter „Containerships Nord“ pendelt jetzt regelmäßig durch den Kanal. Bis zu 240 Tonnen Flüssigerdgas sind dabei im Rumpf.
© Quelle: Frank Behling
Kiel. Der Einsatz von verflüssigtem Erdgas (LNG) verbreitet sich rasant. Nachdem 2017 der Containerfrachter „Wes Amelie“ in Bremerhaven für die Nutzung von LNG umgerüstet wurde, ist der Serienbau von LNG-Frachtern in China angelaufen. Und seit wenigen Tagen ist auch eines dieser Containerschiffe im Kanal unterwegs. Die in China gebaute „Containerships Nord“ pendelt im Liniendienst zwischen den Häfen St. Petersburg und Rotterdam. „Die Reeder haben LNG fest im Blick. Es ist ein erprobter und sicherer Treibstoff“, sagt Christian Denso vom Verband deutscher Reeder.
Täglich LNG-Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal
Im Nord-Ostsee-Kanal steigt die Zahl der Schiffe mit LNG deutlich. Inzwischen sind täglich Frachter und Tanker mit LNG unterwegs. Gerade erst passierte der Massengutfrachter „Haaga“ der aus Finnland stammenden Reederei ESL zusammen mit der „Containerships Nord“ den Kanal. „Der Trend ist deutlich zu erkennen. Wenn die Schifffahrt die gesetzten Ziele bei den Luftschadstoffen und dem Klimaschutz schnell erreichen will, geht das nur mit diesem Kraftstoff“, sagt Georg Ehrmann von der LNG Plattform, einem Zusammenschluss von 80 Firmen und Verbänden.
Umweltverbände kritisieren LNG
Mit Blick auf den Klimaschutz kritisieren Umweltverbände LNG aber auch. Fossiles Erdgas sei im Hinblick auf einen dekarbonisierten Verkehrssektor im Jahr 2050 allenfalls als Übergangstechnologie zu sehen, so heißt es beim Naturschutzbund. Der Ausstoß von klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid sinke durch LNG nur leicht. „Auch für uns ist LNG noch nicht das Ende der Entwicklung. Auch dieser Treibstoff ist letztlich eine Brückentechnologie“, räumt Reederei-Vertreter Denso ein.