Wie wirtschaftstauglich sind die Wahlprogramme? In einer Mischung aus Statement-Ratespiel, Diskussion und Gespräch sind die Spitzenkandidaten der sechs Landtagsparteien am Donnerstagabend erstmals aufeinandergetroffen.
Kiel. Ist das leicht! Ein politischer Mitarbeiter schlägt sich an die Stirn, als ein Sprecher die ersten anonymisierten Statements vorliest – dem versierten Zuhörer ist offenbar sofort klar, wer sich hinter welcher Aussage verbirgt. Es ist Mittwochabend kurz nach 20 Uhr, die Kieler Industrie- und Handelskammer (IHK) hat ihre Mitglieder zum Landtagswahl-Kandidatencheck „The Choice“ eingeladen, und 50 Unternehmerinnen und Unternehmer sitzen in einer großen ehemaligen Werkshalle auf dem Industriegelände Strandort in Friedrichsort.
Kamerateams, buntes Scheinwerferlicht und Kunstnebel sorgen für Studio-Atmosphäre, und als erstes äußern sich die sechs Spitzenleute der im Landtag vertretenen Parteien zu drei wirtschaftspolitischen Fragen – bloß, dass es sich frei nach der Fernsehsendung „The Voice of Germany“ um eine sogenannte Blind Audition handelt, sozusagen das Wahl-o-Mat-Prinzip als Showkonzept: Eine neutrale Stimme verliest die Aussagen der Kandidaten 1 bis 6, hinter denen sich Daniel Günther (CDU), Thomas Losse-Müller (SPD), Monika Heinold (Grüne), Bernd Buchholz (FDP), Lars Harms (SSW) und Jörg Nobis (AfD) verbergen. Sie sind nicht zu sehen, sondern warten hinter der Bühne auf ihren Auftritt.