„Der Nordschleswiger“

Kleine Zeitung nur noch online

Foto: "Der Nordschleswiger"

Spätestens im Jubiläumsjahr 2021 wird die kleinste Zeitung Dänemarks, "Der Nordschleswiger", aufhören, als Tageszeitung zu existieren. In Zukunft geht es ausschließliche online weiter.

Apenrade/Flensburg. Gwyn Nissen (55) hält mit seinen Gefühlen nicht hinter den Berg: „Mir standen Tränen in den Augen, die Hände haben gezittert.“ Doch der Chefredakteur des „Nordschleswiger“ ist überzeugt, dass die Entscheidung richtig war: Spätestens im Jubiläumsjahr 2021 wird die kleinste Zeitung Dänemarks aufhören, als Tageszeitung zu existieren. Nicht nur der gedruckte Titel wird 75 Jahre nach dem ersten Erscheinen vom Markt verschwinden, auch das digitale E-Paper wird eingestellt.

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Neun Mitarbeiter sind betroffen

Neun Mitarbeiter im Verlag sind von dem radikalen Schnitt betroffen. Wie viele Arbeitsplätze am Ende wegfallen, ist jedoch noch offen. Allerdings werden künftig  weder eine Anzeigen- noch eine Vertriebsabteilung gebraucht, denn seine Inhalte wird der Titel künftig komplett gratis anbieten. Auch in der Technik fallen Stellen weg. An der Zahl von 22 Redakteuren am Hauptsitz in Apenrade sowie in vier Lokalredaktionen hingegen soll sich nichts ändern.

Beschlossen hat die Einstellung der Herausgeber des Mini-Blattes, der Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN). Grund: Die seit Jahren sinkende Auflage – aktuell gerade noch 1500 Abonnements – und steigende Kosten, vor allem für den Vertrieb, hatten den jährlichen Zuschussbedarf der Zeitung auf fast 18 Millionen Kronen (2,4 Millionen Euro) in die Höhe getrieben.

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Dänemark ist digital unterwegs

Deutlich massiver noch als in Deutschland kämpfen dänische Zeitungen mit einem kontinuierlichen Wegbröckeln der jungen Leserschaft. Als Grund sieht Gwyn Nissen nicht nur eine deutlich ausgeprägtere Gratis-Mentalität in Dänemark, sondern auch die Tatsache, dass Südjütland die am besten mit Glasfaser ausgestattete Region des Königreiches ist: „Selbst im kleinsten Dorf gibt es ein erstklassiges Breitbandnetz, digital unterwegs zu sein, ist pure Selbstverständlichkeit.“

KN

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