Mit der Wahl eines neuen Fraktionsvorsitzenden zieht die SPD-Fraktion im Landtag eine erste Konsequenz aus der krachenden Niederlage. Und einmal mehr geht es dabei um Posten und Personen. Das wird bei den Sondierungsgesprächen zwischen CDU, FDP und Grünen nicht anders sein, kommentiert Bodo Stade, stellvertretender Chefredakteur der Kieler Nachrichten.
Kiel. In einer idealen Welt ginge es in der Politik immer zuerst um die Inhalte und erst dann um Posten und Personen. Doch weil Politik von Menschen gemacht wird, funktioniert es so nun einmal nicht. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass die SPD nach ihrer krachenden Niederlage bei der Landtagswahl als Erstes eine personelle Konsequenz zieht. Parteichefin Serpil Midyatli wird notgedrungen auf ihren Fraktionsvorsitz verzichten. Thomas Losse-Müller wird sie ablösen.
Die Logik dahinter liegt auf der Hand. Als Spitzenkandidat war Losse-Müller die Nummer 1 auf der Liste und direkter Gegenspieler von Ministerpräsident Daniel Günther. Welchen anderen Platz sollte er also in der Fraktion einnehmen? Umgekehrt ist aber auch die Frage erlaubt, warum jemand, der für ein historisch schlechtes Ergebnis steht, nun mit einem bestens dotierten Spitzenjob belohnt wird.