Mit den neuen Regeln für Quarantäne und Isolation sollen Corona-Infizierte und ihre Kontaktpersonen ein bisschen mehr Eigenverantwortung übernehmen. Dabei wären klare Ansagen nötig gewesen, meint Schleswig-Holstein-Korrespondent Tilmann Post im Kommentar.
Kiel. Mehr Eigenverantwortung im Umgang mit der Pandemie – was vor allem Praktiker aus den Gesundheitsämtern vor Ort schon seit Monaten fordern, wird mit den neuen Regeln zu Quarantäne und Isolation nun Wirklichkeit. Zumindest so halb, denn die Ämter müssen die Absonderung von Infizierten weiterhin anordnen. Das wird ihnen nicht gefallen, kommen sie damit doch schon lange nicht mehr hinterher.
Die Eigenverantwortung beschränkt sich auf das Ende der Isolation, denn dafür wird den neuen Regeln zufolge ein Corona-Test nur noch dringend empfohlen. Genauso lautet die Sprachregelung für Kontaktpersonen von Infizierten. Sie sollen ihre Kontakte selbstständig reduzieren und sich möglichst täglich testen – ohne Verpflichtung dazu. Doch wie soll das im Alltag aussehen, etwa am Arbeitsplatz und in der Schule? Eine klare Ansage sieht anders aus.