Kristian Blasel zu den Kleingärtnern
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Kristian Blasel leitet das Lokalressort "Kiel" der Kieler Nachrichten.
© Quelle: ulf dahl
Kiel. Aber dass sein Kernanliegen, auf ernsthafte Schwierigkeiten im Zusammenleben hinzuweisen, berechtigt ist, dürfte unstrittig sein. Zabe hat Bewegung in eine Diskussion gebracht, die bisher nur hinter Hecken und in sozialen Foren des Internets häufig extrem unsachlich geführt wird. Verband, Stadt und Verein suchen endlich gemeinsam nach Möglichkeiten, Vorurteile abzubauen und Veränderungen herbeizuführen. So muss es sein.
Wer den Kleingärtnern vorwirft, ihr vermeintlich spießiges Regelwerk sei der Kern allen Übels, macht es sich zu einfach. Alle Beteiligten müssen sich bewegen. Eine Kleingartenordnung, die im vergangenen Jahrhundert gut funktioniert hat, wird den Bedürfnissen junger Pächter, völlig unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund, kaum noch gerecht. Richtig ist aber auch: Durch schamlose Missachtung der geltenden Regeln wird eine Modernisierung nicht gelingen. Das Gespräch ist der einzige Weg. Wenn die Stadt dabei hilft, wenn Dolmetscher herangezogen werden – umso besser.
Die Erfahrung lehrt auch: Jeder Dialog kommt irgendwann an seine Grenzen. Ohne Sanktionen wird auch eine veränderte Ordnung nicht funktionieren. Aber es ist richtig, zunächst alle anderen Lösungen auszuloten.