In Schleswig-Holstein soll jedes Grundschulkind in Zukunft ein Recht auf Ganztagsbetreuung haben. Eine Bertelsmann-Studie lässt jedoch befürchten, dass dies eine leere Versprechung bleibt. Im Norden fehlen rund 4000 Fachkräfte für die flächendeckende Umsetzung. Anderswo sieht es kaum besser aus.
Kiel/Gütersloh. Jedes Grundschulkind soll künftig einen Anspruch auf Ganztagsbetreuung haben. Um das jedoch flächendeckend zu erfüllen, fehlen laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung mehr als 4000 Erzieherinnen und Erzieher.
„Schleswig-Holstein kann die Umsetzung des Rechtsanspruchs möglicherweise nicht für alle Kinder bis 2030 stemmen, denn der Fachkräftebedarf ist bis dahin kaum zu decken“, sagt Kathrin Bock-Famulla, Bertelsmann-Expertin für frühkindliche Bildung. Nähmen bis zum Jahr 2030 alle Erst- bis Viertklässler im Land ihren Rechtsanspruch auf acht Stunden tägliche Unterrichtszeit und Nachmittagsbetreuung wahr, fehlen dafür derzeit mehr als 4000 Fachkräfte. Das sind fast sechsmal so viele Personen wie die rund 700 Beschäftigten, die laut Prognose bis 2030 hinzukommen.