Mehr Tests, Maskenpflicht, Kohortenregelung: So geht es in den Schulen in SH nach den Weihnachtsferien weiter
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Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) erklärte am Donnerstag wie es angesichts der Corona-Zahlen in den Schulen nach den Weihnachtsferien weitergeht.
© Quelle: Marijan Murat/dpa, Marcus Brandt/dpa
Kiel. Die Weihnachtsferien in Schleswig-Holstein enden diese Woche. Ab Montag, 10. Januar, soll der Unterricht im Land wieder beginnen – im Präsenzunterricht. Angesichts der rasant steigenden Corona-Fallzahlen werden die Regelungen für die Schulen in Schleswig-Holstein allerdings angepasst.
Wie Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) angekündigt hat, wird der Schulbetrieb mit den bewährten Schutzkonzepten sowie zusätzlichen Maßnahmen wieder aufgenommen.
„Schulschließungen sind“, so betonte Prien, „nach dem aktuellen Infektionsschutzgesetz nicht möglich und für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler ist es wichtig, dass sie die Schule wieder besuchen können.“ Fünf Aspekte hat Prien für die ersten zwei Wochen nach den Ferien genannt.
Drei Tests pro Woche in Schleswig-Holsteins Schulen nach den Ferien
So wird die Testfrequenz erhöht, drei Corona-Tests pro Woche solle es ab dem 10. Januar in den Schulen geben. In der nächsten Schul-Corona-Verordnung soll festgehalten werden, dass die Testpflicht dann auch wieder für Geimpfte und Genesene an den Schulen gilt. Bis dahin fordert Prien auch geimpfte und genesene Schülerinnen und Schüler sowie an Schulen Tätige auf, freiwillig an den Tests teilzunehmen. „Experten sagen uns, dass gerade bei höheren Inzidenzen der Einsatz von Corona-Tests sinnvoll ist“, so Prien.
Schon vor der Rückkehr in die Schulen bittet Prien die Schülerinnen und Schüler um einen Test – am Sonntag sollen sie möglichst einen Selbsttest machen, besser noch zur Teststation gehen. An den Schulen soll Montagvormittag mit den Corona-Tests begonnen werden.
Die zweite Maßnahme ist eine Maskenpflicht für alle Schularten und Jahrgänge. „Ausnahmen sollten in den nächsten zwei Wochen deutlich zurückhalten gebraucht werden.“
Kohortenregelung für Grundschulen und Förderzentren in SH
Zudem sollen Grundschulen und Förderzentren – hier vorrangig im Primarbereich – das neue Jahr mit einer Kohortenregelung starten. „Die Kohorte soll möglichst klein sein“, erklärte Prien. Allerdings können sie bei klassenübergreifendem Unterricht oder zur Umsetzung von Ganztags- und Betreuungsangeboten nach sorgfältiger Abwägung aber mehrere Lerngruppen, gegebenenfalls auch Jahrgänge umfassen. Lehrkräfte, die in mehreren Kohorten unterrichten, sollen vorsorglich FFP2-Masken tragen.
Zusätzlich sollen außerunterrichtliche Angebote in den Nachmittagsstunden bis 23. Januar ausgesetzt werden, „um die Zahl der lerngruppenübergreifende Kontakte zu reduzieren“, so Prien.
Beschränkungen für den Sport- und Musikunterricht in Schleswig-Holstein
Im Schul- und Sportunterricht wird es in den nächsten zwei Wochen Beschränkungen geben. Laut Prien werden die Fachanforderungen im Sport ausgesetzt. Moderate Bewegungsangebote unter Beachtung der Hygienemaßnahmen und möglichst im Freien blieben erlaubt und wichtig, so Prien. „Wettkämpfe sind in dieser Zeit nicht gestattet.“ Im Musikunterricht sind Singen und Blasinstrumente nicht gestattet.
Sollte es aufgrund von Quarantänemaßnahmen zu Störungen im Schulablauf kommen, können die Schulen Distanzunterricht anbieten – für einzelne Lerngruppen, Jahrgänge oder Schulen insgesamt. Das gehe allerdings nur in Abstimmung der Schulaufsicht. Das komme zum Beispiel in Betracht, wenn mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler einer Gruppe oder mehr als ein Drittel der Lehrkräfte von einer Quarantäne betroffen sind. Die Maßnahme gelte nur punktuell, betonte Prien.
Die Bildungsministerin appellierte an alle, die Impfangebote wahrzunehmen. Für Zwölf- bis 17-Jährige seien ab heute Boostertermine in den Impfzentren buchbar. Prien bat die Familien auch darum, Beratungsangebote zum Impfen von Fünf- bis Elfjährigen wahrzunehmen und eine „bewusste Entscheidung“ zu treffen.
Video: Karin Prien zum Schulstart nach den Weihnachtsferien in SH
Über die Einzelheiten informierte Prien am Donnerstagmorgen. Hier das Video der Pressekonferenz zum Nachschauen:
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Prien: Schulschließungen erst dann, „wenn wirklich gar nichts anderes mehr geht“
Im Interview mit den Kieler Nachrichten hatte Prien nach Weihnachten erklärt, sollten schärfere Corona-Maßnahmen notwendig sein, sei sich die Landesregierung darüber einig, zuerst in anderen gesellschaftlichen Bereichen als den Schulen nachzuschärfen. Schulschließungen kämen erst in Betracht, "wenn wirklich gar nichts anderes mehr geht", so die Bildungsministerin vor dem Jahreswechsel. Auch bei der Pressekonferenz am Donnerstagmorgen betonte sie die Wichtigkeit des Präsenzunterricht.
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Angesichts der steigenden Corona-Zahlen gelten in manchen Bereichen in Schleswig-Holstein bereits seit Dienstag neue Regeln. Seitdem ist etwa die Kontaktbeschränkung, nach der sich zu Hause nicht mehr als zehn Personen treffen dürfen, auch auf den öffentlichen Raum ausgeweitet,