Faktencheck nach Messerattacke Brokstedt: Video im Netz hat mit Tat nichts zu tun
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Im Rahmen der Berichterstattung über die Messerattacke von Brokstedt wird im Netz ein Video geteilt, das im Zusammenhang mit der Tat stehen soll. Das stimmt aber nicht.
© Quelle: Franziska Gabbert/dpa
Kiel. Die Messerattacke in einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg hat in den Sozialen Netzwerken für Bestürzung, Trauer und Wut gesorgt – aber auch für die Verbreitung von falschen Informationen.
Unter Artikel-Posts von KN-online.de wird immer wieder ein Video von einer Messerattacke in einem Einkaufszentrum geteilt, das mit der Tat im Zug in Brokstedt gebracht wird. Doch das ist falsch, wie unsere Recherche im Netz belegt.
Video der Messerattacke – Fakten
Das Video, welches angeblich im Zusammenhang mit dem Messerangriff in Brokstedt stehen soll, zeigt nicht den Angriff mit einem Messer im Zug. Auch kann mit Sicherheit gesagt werden, dass der Clip in keinem Einkaufszentrum in Kiel oder Hamburg aufgenommen worden ist, wo der Tatverdächtige Ibrahim A. sich zuletzt aufgehalten hat. Und: Es ist auch nicht der staatenlose Palästinenser auf dem Video zu sehen.
Das oft geteilte Video zeigt, wie ein Mann in einer Shopping Mall in Brisbane (Australien) brutal mit einer Schere am Hals angegriffen wird und eine Gruppe von Personen versucht, den Täter in die Flucht zu treiben. Die im Video dokumentierte Attacke ereignete sich im australischen Brisbane im Juli 2022 in einem Einkaufszentrum.
Australische und englische Medienberichte belegen den Zusammenhang und die Echtheit des Videos. Laut dieser Berichte war der 20-jährige Opfer des tödlichen Angriffs durch einen 24-Jährigen geworden. Der mutmaßliche Täter konnte gestellt werden.
Irreführendes Messerstecher-Video entfernt
Da das Video der Messerattacke nicht den Angriff im Zug bei Brokstedt zeigt und es auch in keinem Zusammenhang mit dem Tatverdächtigen steht, entfernen wir das zu Fehlinformationen führende Messerstecher-Video konsequent unter unseren Posts in sozialen Netzwerken.