Klinik-Chef wollte Belegschaftsfeier verhindern
Die Corona-Lage am UKSH in Kiel spitzt sich immer weiter zu. Dennoch organisierten Klinik-Kräfte ein privates Sommerfest für bis zu 250 Kollegen. UKSH-Chef Jens Scholz versuchte es zu verhindern – hätte die Feier aber rein rechtlich nicht absagen dürfen.
Kiel. Aufregung um ein geplantes Sommerfest und ein Schreiben von Klinik-Chef Jens Scholz: Mitten in der Corona-Welle wollten Mitarbeiter des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) für die gesamte Abteilung des OP-Betriebes eine Feier für bis zu 500 Kolleginnen und Kollegen ausrichten. Wenige Tage vor der Veranstaltung versuchte UKSH-Vorstandschef Scholz, das privat organisierte Fest zu untersagen. Dennoch trafen sich – in deutlich kleinerem Rahmen – einige Mitarbeiter des Klinikums am 1. Juli zu einer Feier. Kritik gibt es jetzt nicht nur an der Idee für das Sommerfest selbst, sondern auch am Schreiben von Scholz, der rechtlich gesehen eine solche Veranstaltung gar nicht hätte unterbinden können.
„Im ganzen Land schließen verschiedene Häuser Stationen und Fachbereiche, um durch interne Umorganisationen Herr der Lage zu werden, so auch am UKSH“, schrieb Scholz Ende Juni in dem Infobrief an die Belegschaft, in dem er Bezug nahm auf das geplante Sommerfest trotz steigender Corona-Zahlen. Diese führen am UKSH derzeit unter anderem dazu, dass planbare Operationen verschoben und Stationen zusammengelegt werden. Auch die Versorgungskapazitäten auf der Intensivstation sind eingeschränkt. An den Klinik-Standorten in Lübeck und Kiel befanden sich Ende vergangener Woche 479 Kräfte coronabedingt in Quarantäne.