Nabu kritisiert Regierungspläne
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Die Windkraftplanung für die Insel Fehmarn (hier im Bild) und die nördliche Oldenburger Halbinsel sei nur als völlige Ignoranz der Artenschutzbelange aufzufassen, so der Nabu.
© Quelle: dpa
Neumünster. So sei die Erweiterung von Abständen zu Siedlungen oft mit der Verringerung von Abständen zu Objekten des Naturschutzes erkauft worden. Betroffen seien vor allem Brutplätze der besonders durch Windkraftanlagen gefährdeten Arten Seeadler, Rotmilan, Schwarz- und Weißstorch.
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Beim Seeadler gefährdeten Windanlagen in Nistplatznähe etwa 15 Prozent des Brutbestands, sollte die Planung Realität werden. Die Regierung ziehe auch Gefälligkeitsgutachten heran, kritisierte der Nabu. Ein seltener Lichtblick sei, dass die Seenplatte in Ostholstein auch künftig weitgehend frei von Windkraftanlagen gehalten werden soll. Dort brüte rund ein Viertel des Seeadlerbestandes im Land. Dagegen sei die weitere Windkraftplanung für die Insel Fehmarn und die nördliche Oldenburger Halbinsel nur als völlige Ignoranz der Artenschutzbelange aufzufassen. Dort seien viele Zugvögel gefährdet.
5200 Stellungnahmen sind eingetroffen
Der Nabu fordert, Windkraftplanungen aus besonders konfliktträchtigen Bereichen konsequent herauszuhalten. Die Regierung sollte sich dafür vom Dogma verabschieden, für Windkraft unbedingt zwei Prozent der Landesfläche bereitzustellen. Klimaschutz und Energiewende würden nicht daran scheitern, wenn nur 1,8 Prozent verplant werden, dadurch könnten aber viele Konflikte mit Anwohnern und Naturschutz entschärft werden. Bis zum Ende der Einspruchsfrist am 3. Januar waren rund 5200 Stellungnahmen zu den Regierungsplänen eingegangen.
Von dpa