Stundenlanges Warten in der Notaufnahme, überlastetes Personal: Das ist Alltag in großen Kliniken in Schleswig-Holstein. Ein Grund: Die gut ausgestatteten Krankenhäuser sind für die Rettungsdienste die erste Anlaufstelle. An dieser Regelung regt sich Kritik.
Lübeck/Kiel. Sechs Stunden oder mehr kann es dauern, bis Notfall-Patienten am UKSH die Aufnahmeprozedur der Notaufnahme durchlaufen haben. Rettungsdienste unterscheiden regelmäßig nicht, ob Patienten auch woanders behandelt werden könnten. Die gut ausgestatteten Krankenhäuser im Norden sind für die Rettungsdienste die erste Anlaufstelle. Diese Regelung steht nun in der Kritik.
„Nicht jeder Patient muss zwingend in die Notaufnahme“, sagt etwa Christian Mandel, Sprecher der auch für den Kreis Segeberg zuständigen Rettungsdienst-Kooperation Schleswig-Holstein (RKiSH). Nur wenn ein Notfall-Patient stationär aufgenommen werden müsse, weiß Sebastian Wolfrum, Ärztlicher Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme des UKSH in Lübeck, könne er bleiben. „Zu uns kommen aber auch die Patienten, die letztlich ambulant behandelt werden.“ Werde dies schon bei der Rettungsleitstelle berücksichtigt, könne das die Notaufnahmen spürbar entlasten.