Unmittelbar vor Saisonbeginn fehlt es in der schleswig-holsteinischen Gastronomie allerorten an Personal. Die Corona-Krise hat viele Kräfte aus der Branche getrieben. Teils müssen die Betreiber nun zu drastischen Maßnahmen greifen. Und ein Ende des Notstandes ist nicht abzusehen.
Kiel. Seit Kurzem bleibt in Uwe Wiethaups Imbiss Extrawürste 56 in Kiel die Küche zuweilen kalt. "Mir fehlen einfach die Mitarbeiter", sagt der Gastronom und ergänzt, dass er eine Situation wie diese noch nicht erlebt habe. "Ob Vollzeit, Teilzeit oder Werkstudent: Ich würde alles nehmen, aber ich suche vergeblich", betont Wiethaup, der sich mittlerweile sogar persönlich mit Flyern an der Kieler Uni aufstellt, um nach Aushilfen zu fahnden. Dabei biete er seinen Mitarbeitenden faire Löhne und verlässliche Arbeitszeiten. Umsonst. "Schauen Sie sich um: Selbst so beliebte Betriebe wie das Nil, Moby oder der Sandhafen – seit Corona suchen alle."
Lars Farien, Betreiber des Kieler Catering-Unternehmens Budenzauber bestätigt diese Einschätzung: „Wir haben zwar unseren Mitarbeiter-Stamm in der Krise halten können, müssen jetzt aber auf Agenturen zurückgreifen, wenn wir für größere Veranstaltungen zusätzliches Personal benötigen.“ Für die aktuelle Situation seien nicht zuletzt auch die Corona-Teststationen mitverantwortlich, die mit Stundenlöhnen von 18 Euro die Preise in der Gastronomie verdorben hätten.