Rendsburger Tafel wünscht sich neuen Transporter
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Michael Rühmann sortiert an der Laderampe eines Discounters Bananen und Himbeeren für die Rendsburger Tafel.
© Quelle: Hans-Jürgen Jensen
Rendsburg. "Die Kirche hat sich zur Klimaneutralität verpflichtet", sagt Diana Marschke, die Geschäftsführerin der evangelischen Diakonie Rendsburg-Eckernförde, der Trägerin der Rendsburger Tafel. Deshalb will sie als bundesweit erste Tafel einen E-Transporter anschaffen. Er soll ein 14 Jahre altes Diesel-Fahrzeug ohne Kühlung ersetzen. Der Wagen hat schon fast 300.000 Kilometer auf dem Tacho.
Michael Rühmann und Hartmut Heinrich Hollmer fahren für die Tafel täglich an die Laderampen von Supermärkten und Discountern. Sie sind ein eingespieltes Team. Rühmann, der Fahrer, und Hollmer, der Beifahrer. Beide rauchen an diesem kalten Morgen noch eine selbstgedrehte Zigarette, bevor es losgeht. Zwölf Supermärkte und Discounter stehen an diesem Vormittag auf dem Plan.
Der 47 Jahre alte Rühmann ist gelernter Drucker und fand keine Arbeit mehr. Der 57-jährige Hollmer hat jahrelang als Steinsetzer gearbeitet, bis der Rücken nicht mehr mitspielte. "Bevor ich gar nichts mache, mache ich das hier", meint Rühmann, der von Hartz IV lebt und sich bei der Tafel ein Zubrot verdient. So sieht es auch Hollmer: "Nur zu Hause in der Bude rumhocken – nee." Die Bredstedter Straße 11 in Rendsburg-Kronwerk ist eine von fünf Adressen der Rendsburger Tafel in der Region zwischen Jevenstedt und Owschlag. In dem schlichten, weiß getünchten Flachbau mit Panoramafenstern war früher ein Getränkemarkt.
Rot geklinkerte Wohnblocks prägen das Quartier. "Hierher kommen Menschen aus ganz Rendsburg, Büdelsdorf und Fockbek", sagt Renate Utermann. Die 71-jährige pensionierte Tagesmutter teilt einmal die Woche Brot, Nudeln, Gemüse, Obst und Joghurt an Bedürftige aus. Ihre Kunden kommen aus allen Altersklassen. "Rentner, die ein Leben lang gearbeitet haben – und jetzt stimmt die Rente vorne und hinten nicht." Auch junge alleinerziehende Mütter sind darunter.
"Es kommen auch Leute, die sich schämen." Neulich hatte eine Frau Tränen in den Augen. Renate Utermann weiß, wie sich Armut anfühlt. "Ich habe als Kind gehungert. Ich weiß, was das heißt."
Gutes tun im Advent: Zu Besuch bei der Tafel in Kiel
Knapp 2000 Haushalte werden durch die Tafel Kiel versorgt. Die Kieler Nachrichten haben sich im Lager und bei der Ausgabe einmal umgeschaut.
So können Sie Gutes tun im Advent
Der Verein „KN hilft“ sammelt Spenden für die Tafeln in Bad Bramstedt, Bad Segeberg, Bordesholm, Eckernförde, Flintbek, Kaltenkirchen, Kiel, Lütjenburg, Neumünster, Nortorf, Plön, Preetz, Rendsburg und Schönberg. Ein Spendenkonto bei der Förde Sparkasse ist eingerichtet. Unter dem Stichwort „Gutes tun im Advent“ können Sie spenden auf das Konto DE05 2105 0170 1400 2620 00. Möchten Sie nicht, dass Kieler Nachrichten oder Segeberger Zeitung Sie unter Umständen als Spender erwähnen, so schreiben Sie bitte hinter den Verwendungszweck den Hinweis „kein Name“. Spenden können Sie bis Weihnachten. Auch der Landesverband der Schausteller unterstützt die Spendensammlung. An den Freitagen des 7., 14. und 21. Dezember werden in der Zeit von 17 bis 19 Uhr an der Pyramide auf dem Kieler Asmus-Bremer-Platz die Punschbecher der Weihnachtsmarkt-Besucher eingesammelt und von KN-Mitarbeitern zur Waschstation gebracht. Das Pfandgeld wird an die Tafeln gespendet. Während der Aktionszeit fließen außerdem von jedem im Kundenzentrum verkauften „De-Kieler“-Bild zwei Euro an „Gutes tun im Advent“.